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Vorsicht Wild Wildunfälle im Burgenlandkreis: Zwei bis vier Unfälle täglich

Von Carmen Busch 26.07.2016, 07:19
Gegen Mittag auf der Straße von Langendorf nach Weißenfels: Ein Rehbock hetzt über die Straße und irritiert die Autofahrer.
Gegen Mittag auf der Straße von Langendorf nach Weißenfels: Ein Rehbock hetzt über die Straße und irritiert die Autofahrer. Michael Thomé

Langendorf - Auf den Straßen des Burgenlandkreises haben die Wildunfälle, besonders mit Rehen, zugenommen. „Zwei bis vier Unfälle am Tag sind momentan im Burgenlandkreis normal. Vor allem in den Morgenstunden zwischen 4 und 6 Uhr ist es am schlimmsten“, berichtet Pressesprecher Thomas Ortmann vom Polizeirevier Burgenlandkreis in Weißenfels.

Stadtjäger Armin Deubel aus Langendorf rät deswegen zur erhöhten Achtsamkeit auf den Straßen, zumal die Rehe gerade in Paarungslaune sind. „Das ist wie bei uns Menschen. Man sieht eine schöne Frau und ist abgelenkt. So geht es dem Rehbock auch und er ist schneller auf der Straße als man denkt“, sagt Armin Deubel und betont, dass es nicht nur am Morgen oder in der Dämmerung zu derartigen Unfällen kommen kann, sondern auch in den Vormittagsstunden. Außerdem tragen zusätzliche Revierkämpfe zum Wildwechsel bei. Aber nicht nur die Blatt- oder Brunftzeit der Rehböcke sei an dem Verlassen der Wald- und Feldgebiete schuld, weiß Armin Deubel.

Erntearbeiten vertreiben Wild von den Feldern

Auch Erntearbeiten vertreiben die Rehe aus den Feldern und Waldrandgebieten. „Motorengeräusche und riesige Maschinen - das verschreckt das Wild. Wo soll es anders hin, wenn es vertrieben wird“, fragt Deubel. Dieses Problem betreffe aber auch neben dem Damwild das Schwarzwild sowie Füchse und Dachse. Letztere laufen gerne in den Abendstunden über die Straßen.

Zudem komme die Unvernunft der Hundehalter dazu, die beim Spazieren ihren Hund von der Leine ließen. „Wenn es nicht direkt ausgeschildert ist, herrscht Leinenzwang für das Tier“, so Deubel. Denn auch ein freilaufender Hund kann das Wild aufschrecken und aus seinem Schutzgebiet vertreiben. Nur Polizei-, Rettungs- und Jagdhunden ist es im Einsatz erlaubt, ohne Leine durch Schutzgebiete zu laufen.

„Ich kann nur jedem Autofahrer raten, dass er in der Sommerzeit achtsam sein und in Wald- oder Feldgebieten die Geschwindigkeit drosseln sollte, zur eigenen Sicherheit und der anderen Verkehrsteilnehmer“, sagt Deubel, denn ein Wildunfall könne nicht nur für das Tier tödlich enden. (mz)