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Weißenfels Weißenfels: Radebeuler absolviert Lehre bei Pro Print

Von bärbel schmuck 22.11.2012, 18:57

weissenfels/MZ. - Julius Lembcke fühlt sich wie Hans im Glück. Der 17-jährige Sachse ist unter zig Bewerbern bei der Weißenfelser Firma Pro Print "genommen worden", wie er sagt. Er will Mediengestalter im Digital- und Printbereich werden und befindet sich im ersten Lehrjahr. "Ich habe noch keinen Tag bereut", erklärt der junge Mann, während er sich gerade mit einem Textildruck zur Beschriftung einer Jacke für eine Kundin beschäftigt. Eine rein schulische Ausbildung sei nichts für ihn, deshalb habe er, der in seiner Freizeit elektronische Musik macht und mehrere Instrumente spielt, im Internet und auch beim Arbeitsamt nach etwas Dualem und für ihn Passendem geforscht und sei auf Pro Print gestoßen.

Für Geschäftsführerin Sabine Piontek und ihre Mannschaft, zu der seit Jahren Grafikerin und Lehrausbilderin Marion Rabe gehört, "hat der Julius richtig gut eingeschlagen". Viele junge Leute hätten sich vorgestellt - unter anderem aus Sangerhausen, Hettstedt und Leipzig. "Wir suchen nicht nur Mitarbeiter mit sehr guten und guten Noten in Deutsch, Kunsterziehung und Englisch", sagt Sabine Piontek, "sondern welche mit Ideen und mit Engagement für den Betrieb." Auf den Lehrling aus Radebeul treffe das zu, er habe überzeugt. Julius Lembcke, der durch seinen Vater und auch seinen Onkel bei der Auswahl seiner Berufsrichtung geprägt sei, ist zwar der jüngste Azubi, aber nicht der einzige. Während Cindy Tillmann (23), eine junge Frau mit Handicap, die seit ihrer Geburt schwerhörig ist, inzwischen ausgelernt hat und nun zu den festen Mitarbeitern gehört, befinden sich Karsten Voigt und Philipp Henze im dritten und letzten Ausbildungsjahr. Die jungen Leute zählen zu den etwa 15 Lehrlingen, die Marion Rabe in ihren nahezu zwei Jahrzehnten Pro-Print-Betriebszugehörigkeit ausgebildet hat. Jeder habe sich auf seine Weise spezialisiert, Philipp Henze, der aus Halle stammt, sei zum Beispiel auf dem Gebiet Web.Design firm, berichtet Sabine Piontek.

Das mittelständische Unternehmen in der Naumburger Straße arbeite mit den Auszubildenden sehr praxisorientiert. So haben sie bei der Umsetzung eines Auftrages für eine Klinik in Dresden mitgewirkt. Schriftgestaltung an Wänden sei hier ein Schwerpunkt gewesen, blickt die Chefin zurück. Und ebenfalls erst vor kurzem sei Pro Print in die Vorbereitungen und den Aufbau für die Personalausstellung "Walter Beuschel" im Stadtmuseum im Weißenfelser Schloss Neu-Augustusburg integriert gewesen.

Oda Beuschel, die 80-jährige Witwe des Malers und Musikers, hat der Stadt und ihrem Museum Gemälde und andere künstlerische Arbeiten aus dem Nachlass ihres vor zehn Jahren gestorbenen Mannes, Walter Beuschel aus dem Weißenfelser Ortsteil Lobitzsch, geschenkt. Zur Ausstellung (die MZ berichtete), die bis zum 2. Dezember gezeigt wird, zählen ebenso Maluntensilien, die die Kommune laut Stadtratsbeschluss als Schenkung angenommen hat. Zudem sind zwei repräsentative Bücher begleitend zur Sonderschau entstanden, die Pfarrerin und Autorin Beuschel verfasst und bei Pro Print zum Druck in Auftrag gegeben hat. "Frau Beuschel hat bei uns schon vieles drucken lassen, es sind immer interessante Aufträge, die herausfordern", sagt Sabine Piontek.