Weißenfels Weißenfels: Kulturhaus geht nicht in städtische Trägerschaft über

weissenfels/MZ - Der Betriebsausschuss des Sport- und Freizeitbetriebes tritt bei der Debatte um die Rückführung des Kulturhauses in städtische Trägerschaft auf die Bremse. Auf der Sitzung des Ausschusses am Dienstag wurde auf Antrag von Jörg Freiwald (Fraktion der Linkspartei) ein Beschluss vom November letzten Jahres bei zwei Stimmenthaltungen aufgehoben. Darin hatte die Leitung des Freizeitbetriebes den Auftrag erhalten, bis Ende März dieses Jahres die Rückübertragung vorzubereiten.
„Diskussion zur Unzeit“
Wie sich nun herausstellen sollte - ein vorschneller Auftrag. Die Diskussion im Betriebsausschuss machte jedenfalls deutlich, dass es derzeit keine politische Mehrheit für die Rückführung der Kultureinrichtung in städtische Trägerschaft gibt. Mehrere Redner betonten, dass ein solcher Schritt nur dann Sinn mache, wenn Eigenbetrieb und Stadt eindeutig dessen Vorteile glaubhaft machen können. Im Betriebsausschuss hatten die Mitglieder lediglich erfahren, dass eine Rückführung aus steuerrechtlicher Sicht keine Veränderungen mit sich bringen würde. Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) bezeichnete die neu aufgeflammte Debatte als „Diskussion zur Unzeit“ und schloss sich ausdrücklich dem Antrag Freiwalds an. Bernd Reimann (CDU-Fraktion) warnte angesichts des Antrages allerdings davor, das Thema damit endgültig aus dem Auge zu verlieren. „Die Diskussion ist doch entstanden aus der Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation des Kulturhauses“, erinnerte er.
Die Kultureinrichtung in der Merseburger Straße war 2008 dem Sport- und Freizeitbetrieb übertragen worden, nachdem sie sich zuvor in Trägerschaft der Stadt befunden hatte. Eine Rückübertragung an die Kommune sollte allerdings nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Privatisierung sein. Derzeit betreibt die Weißenfelser Gastronomie & Hotel GmbH (WeGaHo) das Restaurant „Weinheimisch“ im Kulturhaus.