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Kultureinrichtung in Weißenfels Kultureinrichtung in Weißenfels: Kulturhaus soll zur Stadt zurück

Von Andreas Richter 26.12.2013, 17:38
Soll wieder in städtische Regie: das Weißenfelser Kulturhaus.
Soll wieder in städtische Regie: das Weißenfelser Kulturhaus. M. Thomé Lizenz

Weissenfels/MZ - Die Stadt Weißenfels soll wieder die Trägerschaft des Kulturhauses übernehmen. Das hat Viola Schikorr, Leiterin des städtischen Sport- und Freizeitbetriebes, gegenüber der MZ bestätigt. Die Kultureinrichtung in der Merseburger Straße wurde 2008 dem Sport- und Freizeitbetrieb übertragen, nachdem sie sich zuvor bereits in Trägerschaft der Stadt befunden hatte.

Mit der Übernahme durch den städtischen Eigenbetrieb war seinerzeit die Hoffnung verbunden, die Wirtschaftlichkeit des Kulturhauses zu erhöhen. Doch die Einrichtung ist ein Verlustgeschäft geblieben. So weist der Jahresabschluss 2012 des Betriebes laut Schikorr ein Defizit von knapp 165.000 Euro aus.

Die Rolle rückwärts in Richtung Stadt soll allerdings nur ein Zwischenschritt sein. Sowohl Betriebsleiterin Schikorr als auch Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) bestätigten: Ziel ist es, das Kulturhaus möglichst zum Jahresbeginn 2015 einem privaten Interessenten zu übertragen. „Errichtung und Betrieb von Sportstätten sind unsere ureigenste Aufgabe, nicht die Privatisierung eines Kulturhauses“, sagte Schikorr. Deshalb soll die Stadt, einen entsprechenden Beschluss des Rates vorausgesetzt, das Haus zunächst wieder übernehmen, um auf dieser Grundlage die Übertragung an einen Dritten vorbereiten zu können.

WeGaHo ist erster Interessent

Erster Ansprechpartner für ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren dürfte die Weißenfelser Gastronomie & Hotel GmbH (WeGaHo) sein, zu deren Geschäftsfeldern das Restaurant „Weinheimisch“ im Kulturhaus gehört. „Das ist ein tolles Haus. Wir haben grundsätzlich ein Interesse daran, die Einrichtung komplett zu übernehmen“, sagte Geschäftsführer Uwe Weigelt gegenüber der MZ. Das Restaurant „Weinheimisch“ hat derzeit nur bei Veranstaltungen im Kulturhaus geöffnet. „Es ist schwierig. Wir haben es drei Jahre lang ohne Erfolg mit regulären Öffnungszeiten versucht“, sagte Weigelt.

Von einer „unbefriedigenden Situation in der Gastronomie“ sprach auch der Oberbürgermeister. Der Vertrag mit dem jetzigen Gastronomen sei nun zunächst nur für zwei Jahre verlängert worden. Ausreichend Zeit, um das Interessenbekundungsverfahren als besondere Form der Ausschreibung über die Bühne gehen zu lassen. Dass die WeGaHo das Kulturhaus übertragen bekommt, ist für Risch allerdings nicht selbstverständlich. „Wichtig ist für uns als Stadt ein belastbares Konzept“, sagte Risch und meinte damit auch Kulturangebote für Kinder und Jugendliche.

Mit neu strukturiertem Kulturamt und Citymanagement habe die Verwaltung schon jetzt bessere Möglichkeiten, sich um das Kulturhaus zu kümmern. „Wir brauchen wieder mehr eigene Veranstaltungen im Kulturhaus“, meinte Risch. Die im Herbst vom Kulturamt organisierten Theatertage seien dafür ein gutes Beispiel gewesen.