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Wasser steht im Erdgeschoss Wasser steht im Erdgeschoss: Volkshochschule Weißenfels bleibt geschlossen

Von bärbel schmuck 11.06.2013, 10:51
Abgesoffen: Keramikkabinett im Erdgeschoss der Volkshochschule an der Weißenfelser Promenade 35. Feuerwehrmann Peter Fischer zeigt es.
Abgesoffen: Keramikkabinett im Erdgeschoss der Volkshochschule an der Weißenfelser Promenade 35. Feuerwehrmann Peter Fischer zeigt es. a. bley Lizenz

weissenfels/MZ - Noch immer drückt das Grundwasser erbarmungslos nach im Erdgeschoss der Weißenfelser Geschäftsstelle der Kreisvolkshochschule Burgenlandkreis. Das Keramikkabinett an der Promenade 35 gleicht einem Gruselkabinett. Überall in den Räumen, in denen sich sonst Teilnehmer von vier Kursen regelmäßig mit Kerstin Goschala und Wilfried Jaeger getroffen haben, um kreativ zu sein, hat der Schlamm nach dem Saalehochwasser dramatisch seine Spuren hinterlassen. Eine Verwüstung, soweit das Auge reicht - Schmutz ohne Ende, der nach Aufräumen und Entsorgen, nach Putzen und klarem Wasser schreit.

Auf welche Höhe die Schäden insgesamt zu beziffern sind, das vermag kein Vertreter von Stadt und Landkreis einzuschätzen, ist von Carmen Rex und Marion Rosentreter während und nach Begehungen vor Ort zu erfahren. Das sei viel zu früh, denn noch immer laufen Pumpen, steht das Notstromaggregat weiterhin im Eingang zum Keramikdomizil.

Der Brennofen stand tagelang mehr als einen Meter tief in der braunen Brühe, schildert Peter Fischer von der Weißenfelser Feuerwehr und er zeigt beim Rundgang mit der MZ durchs Wasser auf die dunklen Ränder. Ob das Gerät Totalschaden hat, wird der Burgenlandkreis demnächst wissen, immerhin ist der Ofen weiterhin der Feuchtigkeit ausgesetzt. „Das muss die Kreisverwaltung ermitteln, sie ist Schulträger, ihr gehört auch der Brennofen“, sagt Carmen Rex von der Stadt. Glück im Unglück gehabt habe die Kommune als Gebäudeeigentümerin mit der kompletten Heizungsanlage in den beiden Häusern Promenade 35/37. „Die Heizung ist zwar beschädigt, aber sie ist zu retten, so viel steht schon mal fest“, versichert die Sachgebietsleiterin Hochbau des Fachbereichs Stadtentwicklung und Technische Dienste in der Stadtverwaltung. Carmen Rex verweist auf Elektriker, die seit Dienstag in der Schule seien, um Schäden zu checken und erste Reparaturen vorzunehmen. „Jetzt brauchen wir viel Sonne zum Lüften“, sagt Rex weiter. Das bezieht sie auch auf die Turnhalle auf dem Schulgelände. Zu deren Zustand könne sie noch gar nichts sagen. Das Wasser aus den Gebäuden müsse vollständig verschwinden, damit der Strom wieder angestellt werden könne.

Indes ist Marion Rosentreter, die Leiterin des Amtes für Bildung, Kultur und Sport in der Kreisverwaltung des Burgenlandkreises, auf der Suche nach Raum-Alternativlösungen. Sie wolle geeignete Unterrichtsräume in Weißenfels finden, damit Angebote für Bildung und Freizeit in den unterschiedlichsten Kursen fortgesetzt werden können. „Für mich sind Standorte wie das Goethegymnasium im Zentrum und die Berufsbildenden Schulen in der Tagewerbener Straße denkbar“, erklärt Rosentreter.

Während pädagogische Mitarbeiter der Weißenfelser Geschäftsstelle vorübergehend an den beiden anderen Schulstandorten in Naumburg und Zeitz arbeiten, haben Dozenten und Kursleiter Zwangspause. Hilke Junker, Martina Leikopf und Kerstin Goschala gehören zu ihnen. Ihre Yoga-Kurse führt Goschala im eigenen Zuhause in Lobitzsch durch, Keramik muss dagegen ausfallen. Selbst auf der Suche nach einem Domizil für die Durchführung ihrer Englisch- und Französischkurse ist Hilke Junker. Martina Leikopf hat ihren Englisch-Senioren, die nicht nur in Weißenfels wohnen, sondern auch in Hohenmölsen und Granschütz zu Hause sind, abgesagt - vorerst laut Kreis bis zum 22. Juni.

Weil auch die von Feuchtigkeit betroffene und derzeit verschlossene Turnhalle als Trainingsplatz nicht nutzbar ist, treffen sich Kinder und Erwachsene des 1. Tanzsportclubs Blau-Gelb Weißenfels (TSC) seit Montag im Wintergarten des Kulturhauses in der Merseburger Straße zu den Übungsstunden. „Die Leiterin des städtischen Sport- und Freizeitbetriebes, Viola Schikorr, hat uns schnell und unbürokratisch geholfen und diese Räume angeboten“, sagt Silvia Jähnel vom Verein. Dafür sei der TSC sehr dankbar.