Vom Hobby zum Beruf Vom Hobby zum Beruf: Weißenfelserin bringt anderen Menschen das Töpfern bei

Weißenfels - Sie trägt eine schwarze Schürze und hat meistens trockene Hände - die Rede ist von Grit Schirling aus Weißenfels. An drei Tagen in der Woche öffnet sie ihre Keramikwerkstatt an der Promenade direkt am Busbahnhof der Saalestadt. Menschen, die mit Ton kreativ tätig werden wollen, sind bei ihr immer herzlich willkommen.
Sie können Deko-Weintrauben, Blumenübertöpfe, Haustürschilder, Kugeln als Dekoration, Vasen und viele andere Kunstwerke herstellen. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit bietet sie den Menschen die Möglichkeit, schöne Adventskunst anzufertigen.
14 Arbeitsplätze hat die 54-Jährige in ihrer Werkstatt
14 Arbeitsplätze hat die 54-Jährige in ihrer Werkstatt und ganz viele Werkzeuge, wie Pinsel, Spachtel, Schleifpapier und sogar Formen aus Silikon, die eigentlich fürs Backen gedacht waren, auf ihrem großen Tisch zu stehen. Die Schürze ist ihre Arbeitskleidung und die trockenen Hände kommen vom Ton. Wenn es zu schlimm werde, creme sie sie eben ein, sagt die Frau und lacht.
„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt die Frau mit den braunen Haaren und blickt zurück. Die Dekorateurin der damaligen Handelsorganisation (HO) musste im Zuge der Wende umschwenken. Zunächst wurde sie Verkäuferin. „Mir hat die Arbeit mit Menschen immer gefallen“, erinnert sie sich gut. Später wird sie in einer Werbeagentur tätig. Da habe ihr aber nicht gelegen, so dass sie sich 1993 als Dekorateurin selbstständig gemacht habe, erzählt die Frau. Jahrelang sorgt sie in einem Möbelhaus dafür, dass die zu verkaufenden Stücke ins rechte Licht gerückt werden. Das Möbelhaus schließt aber und nun steht Grit Schirling vor der Entscheidung, wie es beruflich weitergehen soll.
In den Jahren hatte sie an einem Kurs in der Volkshochschule teilgenommen
In den Jahren hatte sie an einem Kurs in der Volkshochschule teilgenommen, wo es um die Arbeit mit Keramik ging. Das gefiel ihr und so gründete die Mutter einer Tochter 2013 mit ihrem Mann das kleine Familienunternehmen an der Promenade. „Die Gegebenheiten hier waren einfach super“, sagt sie und schaut sich um. Es ist hell und freundlich, in Regalen stehen die Arbeiten ihrer Kursteilnehmer, es ist Platz für viele Farben und in einer Ecke befindet sich der Brennofen, in dem sie die Kunstwerke ihrer Teilnehmer haltbar macht. Es sprach sich in den Jahren herum. Kursbesucher, die zufrieden waren, brachten neue Leute mit, denen sie das Handwerk beibrachte.
Einige Stücke von sich verkauft sie auch, gibt aber zu, dass sie selbst kaum dazu komme, dafür diese Kunst herzustellen. Es sind vielmehr die Kurse und damit verbundenen Stunden in Geselligkeit mit anderen Menschen, die sie zufrieden sein lassen. Dennoch hat sie immer neue Einfälle, wie der Ton möglichst kreativ verarbeitet werden kann. „Die Ideen kommen beim Arbeiten“, sagt sie. So sind es mittlerweile auch Bilder, die sie anfertigt.
››Die Keramikwerkstatt hat immer Montag von 15 bis 17 Uhr und von 17.30 Uhr bis 19 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 17 Uhr und Mittwoch von 17.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (mz)