Volles Haus in Betriebsferien
Weißenfels/MZ. - "Von Januar bis Juni planen wir für die Betriebsferien", sagt Ulrich Henning, Leiter des Pelipal-Produktionsbetriebes. Denn in den drei Wochen des Sommers muss alles passieren, was sonst die Produktion von Badmöbeln aufhält. Jetzt stehen die Maschinen still und können gewartet, überholt und erweitert werden.
Die Filteranlage macht in diesem Jahr besonderen Aufwand. Denn sie wird komplett ausgebaut und ersetzt. Eine leisere muss her, damit zukünftig auch in der Nacht gearbeitet werden kann. "Es läuft so gut, dass wir den Dreischichtbetrieb vorbereiten und unser Programm erweitern können", erklärt Henning dazu.
Mit dem Bebauungsplan der Stadt Weißenfels für das Gewerbe- und Industriegebiet am Schlachthof sind zudem Grenzwerte für den Lärmschutz vorgegeben, die die alte Filteranlage nicht einhält. Da die Technik noch nicht alt, aber voll funktionsfähig ist, wird sie ausgebaut und verkauft, eine neue tritt an ihre Stelle mit 70 Dezibel um fast 50 Dezibel leiser als ihre 14 Jahre alte Vorgängerin. "Sogar leiser als mancher neue Pkw", hat Henning einen Vergleich parat.
Mit der Firma Metron aus Tagewerben und Dresdener Lärmschutzspezialisten hat die Pelipal quick-set Möbel GmbH alle Voraussetzungen geschaffen, damit binnen drei Wochen Monteure aus dem niedersächsischem Hilter die vielen Rohre und den eigentlichen Filter vor dem Gebäude neu aufbauen konnten - mit allen Umfeldarbeiten eine Investition von fast 300 000 Euro. Das Besondere an der Funktionsweise der Anlage ist, dass sie die mit den Spänen abgesaugte Luft gereinigt wieder in die Werkhalle zurückführt. Das spart 30 Prozent Heizung. Allerdings kann das Unternehmen daraus nur wenig Gewinn ziehen, denn es verbrennt für Heizzwecke in der 860-seiner Kilowatt-Anlage vor allem die Holzabfälle. Von den 30 bis 36 Kubikmeter Spänen, die täglich bei der Produktion von 2 000 bis 2 500 Schränken anfallen, müssen nun mehr entsorgt werden.
Unter den 40 Handwerkern, die jetzt das Betriebsgelände bevölkern, sind aber die Filteranlagenbauer aus Hilter nur wenige. Weißenfelser Maler streichen Decken und Wände, die Firma Wolter ist auf dem Dach beschäftigt, Elektro-Hildebrand hat Aufträge abbekommen und ein Lindner-Team repariert die Fahrbahn. An der Homag-Kantenmaschine sind Spezialisten aus der Ferne am Werk. Weeke-Monteure haben sich die Bohrmaschine vorgenommen, an der danach die eigenen Maschinenbediener 320 einzeln programmierbare Bohrspindeln wieder einzurichten haben. Von den 80 in der Möbel GmbH Beschäftigten haben sieben schließlich auch keinen Urlaub.