Treckertreffen Lobitzsch Treckertreffen Lobitzsch : Die Liebe zum Traktor

Lobitzsch - Tausende Besucher strömten am Sonnabend auf die Saalewiesen bei Lobitzsch. Dort hatte der Verein Treckerallianz zum diesjährigen Treffen eingeladen. Mehr als hundert historische landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge waren aneinandergereiht.
Einige tausend Jahre
Gerhard und Erika Rödel aus der Nähe von Schkopau waren mit den Lützener Traktorfreunden angereist. Das Paar war dafür etwa eineinhalb Stunden mit seinem Hanomag, Baujahr 1940, unterwegs. Kein Wunder, schließlich fährt er maximal 32 Kilometer pro Stunde. Vor drei Jahren haben sich Rödels das Gefährt bei Bremen gekauft. Der Lack sei in Ordnung gewesen, das Getriebe nicht, erzählte Gerhard Rödel. „Einige Tausend Euro haben wir da reingesteckt“, blickte er zurück. Aber es habe sich gelohnt. Früher hatte der Mann einen Lanz-Bulldog. Den verkaufte er. „Nun habe ich noch einmal die Liebe zum Traktor entdeckt“, erzählte er. Wichtig sei es auch, dass die Frau mitziehe. „Da geht sonst so manche Ehe kaputt“, sagte Rödel mit einem anerkennenden Blick auf seine Frau.
Jedes Schlagloch
Gerd Wolf aus Kleingörschen war mit seinem Fahr aus dem Jahr 1954 nach Lobitzsch gekommen. Hinter dem Traktor hatte er einen Wohnwagen der Marke Qek angehangen. In diesem übernachtete der 59-Jährige in Lobitzsch. Er liebt seinen Traktor. Früher habe er ein Motorrad besessen, heute mag er es eher etwas langsamer. „Ich merke so den Duft der Natur und auch jedes Schlagloch“, sagte der Technikfreund augenzwinkernd.
Die Atmosphäre muss stimmen
In einer großen Gruppe waren die Treckerfreunde aus Delitz am Berge angereist. Offiziell gibt es die Truppe erst seit 2013. Dabei kennen sie sich schon aus Kindertagen. „Wir waren zusammen im Kindergarten, sind gemeinsam Moped gefahren - haben alles zusammen gemacht“, erzählte Jens Rümmler.
Die Liebe zu Traktoren einte sie auch im Erwachsenenalter. Regelmäßig nahmen sie an solchen Treffen teil. Als sie aber selbst einladen wollten, merkten sie, dass das nicht ging. Voraussetzung war nämlich, dass sie als ein offizieller Verein auftreten. Also ließen sie sich eintragen. Besuche anderer Gleichgesinnter wie in Lobitzsch gehören weiter dazu. „Es werden Ersatzteilgeschäfte gemacht und Reparaturgespräche geführt“, erzählte Jan Rümmler schmunzelnd. Zu den Delitzern gehörten auch Frauen. Sie selber habe keinen Traktor, aber das sei für sie unbedeutend. „Wichtig ist, dass die Atmosphäre stimmt“, so geht die 27-Jährige Ina Rümmler an die Sache.
Mehr als hundert Anmeldungen
Jens Züger schaute zufrieden über das Gelände. Er ist der Vorsitzende der Treckerallianz Lobitzsch. Seit 2009 veranstaltet sie aller zwei Jahre das Treffen. Es wird immer größer. Waren es anfangs 78 Teilnehmer, kamen in diesem Jahr mehr als Hundert Anmeldungen zusammen. Als vollen Erfolg bezeichnete Züger auch das angegliederte Kinderfest. Die Knirpse konnten unter anderem auf eine Torwand schießen, kegeln, rudern, basteln und Armbrust schießen.
Wichtig sei es, dass die Veranstaltung nicht nur ihre Qualität behalte, sondern auch weiter wachse, sagte Züger abschließend. (mz)
