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Teucherner Senioren- und Behindertenbeirat Teucherner Senioren- und Behindertenbeirat: Kritik an Stadtverwaltung

Von Anka Stolper-Heinike 04.09.2013, 19:07
Zurzeit sieht der Friedhof in Unternessa tipptopp aufgeräumt aus.
Zurzeit sieht der Friedhof in Unternessa tipptopp aufgeräumt aus. Lisker Lizenz

nessa/MZ - Senioren haben durchaus eine klare Meinung, und die vertreten sie auch sehr konsequent. Das wurde während der jüngsten Sitzung des Senioren- und Behindertenbeirates von Teuchern deutlich. Denn da konfrontierten Mitglieder des Seniorenvereins Nessa den Teucherner Bürgermeister Frank Puschendorf (parteilos) gleich mit mehreren Dingen.

Nach langem Anlauf wurde im März 2013 der Senioren- und Behindertenbeirat als Interessenvertretung für ältere und behinderte Menschen im Teucherner Land gegründet. Vorsitzende ist Christine Datzmann aus Teuchern. Zum Beirat gehören außerdem Rainer Zimmermann, Inge Schlag, Renate Fröhlich, Meike Zetzsche, Maritta Harzer, Uwe Maeding und Adelheid Lukas. Die nächste Sitzung des Senioren- und Behindertenbeirats soll im Seniorenklub Teuchern stattfinden, hieß es am Montagabend.  (ash)

Zu Beginn der Zusammenkunft im Vereinshaus Nessa berichtete Christine Datzmann, die Vorsitzende des Senioren- und Behindertenbeirates, dass die Schließung verschiedener Gemeindeimmobilien im Stadtgebiet, in denen Senioren ihre Freizeit miteinander verbracht haben, viele der Betroffenen sehr aufgewühlt hat. Damit gab sie Gerda Röder, der Vorsitzenden des Nessaer Seniorenvereins, das Stichwort. Sie freue sich zwar, dass der Seniorenverein in Nessa wieder eine neue und schöne Unterbringung hat, finde aber trotzdem die Art und Weise, wie man die älteren Menschen aus dem bisherigen Gemeindehaus gewiesen hat, nicht in Ordnung. In einem nüchternen Anschreiben der Verwaltung hätten sie davon erfahren und mehrere Wochen nicht gewusst, wie es weitergehen soll.

Bürgermeister Frank Puschendorf warb um Verständnis. „Wenn wir als Stadt etwas tun, dann nach unseren Möglichkeiten. Wir müssen mit wenig Geld viel bewerkstelligen“, erklärte er. Hintergrund der Geschichte ist der Umstand, dass sich die Stadt Teuchern von mehreren ihrer Immobilien trennt, um Unterhaltskosten, zum Beispiel für Heizung und Strom, zu sparen und durch einen Verkauf etwas Geld in die leere Haushaltskasse zu bekommen.

„Wir haben uns doch um eine Lösung bemüht“, gab Puschendorf zu bedenken. Das stellte Christine Datzmann vom Senioren- und Behindertenbeirat zwar nicht in Frage. Doch sie erklärte, dass Kritik an der Verwaltung durchaus legitim sei. „Aber der Ton macht die Musik“, erklärte die Vorsitzende des Senioren- und Behindertenbeirats. Oft würden angesprochene Mitarbeiter der Verwaltung von oben herab reagieren. „Ihre Mitarbeiter fühlen sich angegriffen. Doch es ist das Recht des Bürgers, Auskunft zu erhalten“, betonte die Vorsitzende des Senioren- und Behindertenbeirates und gab zum Thema Kosten zu bedenken: „Wir können uns aber in der Stadt nicht kaputt sparen.

Schließlich brachte Christine Datzmann das Thema Friedhof Nessa zur Sprache. Vor allem ältere Einwohner des Teucherner Ortsteiles hatten sich in der jüngeren Vergangenheit über den teilweise sehr ungepflegten Zustand des Friedhofes Unternessa beschwert. Von Seiten des Bauhofes habe es wenig Verständnis für die Kritik gegeben, formulierten es einige anwesende Frauen vorsichtig. Ja, es habe deshalb eine Auswertung mit den Bauhofmitarbeitern gegeben, erklärte Bürgermeister Frank Puschendorf. Er verwies auf die unterschiedlichen Charaktere von Menschen und fügte dann beinahe entschuldigend hinzu: „Manches gelangt leider nicht zu mir.“ Erneut verwies das Stadtoberhaupt auf wirtschaftliche Zwänge, denen man als Kommune unterlegen sei. An Feiertagen, wie dem Totensonntag oder dem Volkstrauertag, müssten Friedhöfe allerdings wirklich in Ordnung sein, erklärte Frank Puschendof.

Für Adelheid Lukas aus Nessa, sie ist selbst Mitglied im noch jungen Teucherner Senioren- und Behindertenbeirat, genügte diese Aussage nicht. Sie verwies auf die wöchentlichen Beratungen des Bauhofs, während der man auch über die Dinge sprechen und darauf reagieren müsse. Christine Datzmann wurde daraufhin noch deutlicher. Im Teucherner Friedhofsamt habe es mal eine Mitarbeiterin gegeben, die sich noch selbst von den Zuständen auf den Friedhöfen überzeugt und eventuelle Missstände korrigieren lassen hat.