Tag der Berufe Tag der Berufe : Blick hinter die Kulissen

Weissenfels/MZ - Erik Funke ist 13 Jahre alt. Schon heute weiß der Theißener, dass er einmal Busfahrer werden möchte - so wie sein Vater Joachim. Deswegen kommen beide am Tag der Berufe in die Geschäftsstelle der Personenverkehrsgesellschaft des Burgenlandkreises (PVG) nach Weißenfels. Es ist auch die Arbeitsstelle des Vaters, die sie durch diese von der Arbeitsagentur des Burgenlandkreises organisierten Aktion kennenlernen dürfen. „Ich habe gesagt, das fahren wir hin, das guckst du dir mal an“, sagt Joachim Funke, während sein Sohn mit den anderen Eltern und Schülern dem technischen Leiter der PVG, Markus Riedel, folgt.
Es geht in die Werkstatt des Unternehmens. Eindrucksvoll ist dort ein Bus mit Hebetechnik nach oben gezogen worden. Vom Anblick dieses Geschosses von unten kann sich Renè Bär kaum lösen. Der Junge ist mit Schwester Rebekka und Mutter Kerstin in die PVG gekommen. Rebekka Bär freut sich, dass ihr kleiner Bruder sich so interessiert zeigt. Für die Mutter ist der Tag der Berufe eine schöne Gelegenheit, in die verschiedenen Unternehmen der Region hineinschnuppern zu können. Die Familie wohnt in Zorbau, Renè könnte, wenn er bei der PVG eine der Lehrstellen ergattert, mit dem Rad zu dem Betrieb fahren, sagt sie. „Es ist toll, so viel Technik zu sehen“, sagt der Junge. Anschließend wollen Bärs noch zu Schüco. Der Betrieb öffnet an diesem Tag ebenfalls seine Türen für den Lehrlingsnachwuchs.
Dort wollen auch Marvin Peltsch und seine Mutter Ines hinfahren. Vorher sind sie aber zu Besuch im Avendi-Seniorenheim in Weißenfels. Denn der 14-Jährige ist noch etwas unentschlossen, was seine zukünftige Berufswahl betrifft. „Ich koche schon gerne, zurzeit Spaghetti mit Soße“, erzählt er. An aufwendigere Gerichte traue er sich noch nicht so richtig heran, gibt er zu. Das könnte sich ändern, wenn Marvin eine Lehrstelle in der Einrichtung bekommen sollte. Küchenleiterin Katrin Müller stellt nämlich nur einen Lehrling ein, um sich dann in den kommenden Jahren voll und ganz auf ihn konzentrieren zu können.
Das macht sie während des Gespräches mit den Schülern und deren Eltern klar. Sie nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, was den Stress betrifft, der in der Küche schon herrschen könne. „Um sechs Uhr geht es hier mit der Arbeit los“, sagt sie. Dabei erwarte sie, dass der Auszubildende dann fertig angezogen und für seine Aufgaben bereit zur Stelle sei. Die Zensuren auf dem Bewerbungszeugnis sind übrigens nicht ausschlaggebend. Vielmehr solle der Lehrling interessiert sein, Fragen stellen und es auch in Kauf nehmen, wenn an manchen Tagen der Abwasch Vorrang habe. Schließlich müssten pro Mittag 120 Mahlzeiten zubereitet werden. Hinzu kämen noch die anderen Essenszeiten und das Ausrichten von Familienfeiern. Marvin schreckt das aber nicht ab. Er fragt, wie es sich denn mit Praktika verhalte. Diese seien auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, einen Fuß in das Unternehmen zu bekommen, macht Katrin Müller klar.