Suppenköchin von Weißenfels Suppenköchin von Weißenfels: So entsteht eine Kürbissuppe

Weißenfels - Gelernt ist gelernt. Christine Gryga hat schon als junges Mädchen ihrer Mutter gern in der Küche geholfen und im Ferienlager für ihre Freunde gekocht. Heute arbeitet die 63-Jährige in der Küche des Weißenfelser Bistro Suppines an der Jüdenstraße und bringt täglich drei unterschiedliche Suppen für die Gäste auf den Tisch. „Ich probiere gern neue Rezepte aus, auch öfter mal was Exotisches“, sagt Christine Gryga, deren Familie ursprünglich aus Gröben stammt, mit der sie jedoch früh in die Nähe von Stuttgart gezogen ist. Dutzende Suppen hat sie schon im Bistro angeboten.
Auch saisonal kocht Gryga gern mit den Zutaten, die die Region hergibt, so etwa ihre Kürbissuppen. Die MZ hat der Köchin beim Zubereiten über die Schulter und in den Topf geschaut und die eine oder andere Zutat für eine leckere Kürbis-Curry-Kokosnuss-Variante notiert. Doch zuvor muss der MZ-Reporter selbst noch mit anpacken und den Kürbis für die eigene Suppe klein schneiden. Tatsächlich bedarf es einer gewissen Kraft, um das dicke Gemüse aufzuschneiden. Glücklicherweise müssen die meisten Kürbiszüchtungen nicht mehr geschält werde. Dann fix die Kerne entfernt, die später für die Dekoration der Suppe in der Pfanne angebraten werden. Sellerie, Möhre und Porree kommen ebenfalls in den Topf. Dann alles mit ausreichend Wasser bedecken und aufkochen. Curry nicht vergessen, pürieren und schließlich die Kokosmilch.
Christine Gryga: Mein Favorit ist die Kohlrabi-Erdnusssuppe
Während die Suppe vor sich hinköchelt, erzählt die Köchin. „Mein Favorit ist die Kohlrabi-Erdnusssuppe. Den Gästen schmeckt die afrikanische Tomatensuppe am besten“, sagt Christine Gryga, die schon deutschlandweit als Köchin gearbeitet hat und schließlich zurück in den Burgenlandkreis gezogen ist. Auch als Sekretärin war sie tätig und als Malerin. Doch als ihr vor zwei Jahren rund 50 Gemälde aus ihrem Atelier in der Neustadt gestohlen wurden, hörte sie enttäuscht auf.
Als schwäbische Hausfrau kann Christine Gryga natürlich auch Spätzle und Maultaschen kochen, die es aber nicht im Bistro gibt. „Die schwäbische Küche ist etwas besonderes“, sagt sie. Aber eben auch aufwendig. Und so gibt es bei Christine Gryga nach einem langen Arbeitstag zu Hause manchmal auch Fertigessen, wie sie lachend einräumt. Am liebsten kocht sie aber immer noch Nudeln für sich und die Gäste. „Schnell, lecker und abwechslungsreich“, sagt sie. Mit Pesto- oder Tomatensoße. Daher gibt es im Bistro einmal in der Woche einen Pasta-Tag.
Gewürze: Kardamom, Zimt, Gewürznelken, schwarzer Pfeffer und Kreuzkümmel
Schließlich ist die Kürbis-Suppe fertig und wird noch mit der geheimen Zutat abgeschmeckt: Eine Prise Garam Masalla, eine indische Gewürzmischung. Dazu gehören Kardamom, Zimt, Gewürznelken, schwarzer Pfeffer und Kreuzkümmel. Auch der MZ-Reporter darf probieren und ist zufrieden.
Als Dankeschön fürs Helfen gibt es einen Teller Suppe, der vorn im Bistro ausgelöffelt wird. Dort kümmert sich Ines Schmidt um ihre Gäste, Chefin des Bistro Suppines. „Unsere Christine ist für die exotischen und kreativen Suppen zuständig. Für die klassischen Gerichte haben wir eine zweite Köchin“, erzählt Ines Schmidt, die ursprünglich Krankenschwester gelernt hat und in Nessa lebt.
Bistro Suppines: Mit viel Liebe zum Detail
Vor anderthalb Jahren hat sie das Bistro an der Jüdenstraße eröffnet. Das Gebäude gehört der Familie und wurde von der Baufirma ihres Mannes renoviert. Mit viel Liebe zum Detail hat Schmidt das Bistro im provenzalischen Stil eingerichtet, das sich seit der Eröffnung einen Namen gemacht hat. Vor allem in der Mittagspause kommen viele Kunden, um sich Suppen mitzunehmen oder in dem kleinen Restaurant im Erdgeschoss zu essen.
Für die Gäste lässt sich Köchin Gryga immer wieder etwas Neues einfallen. Sei es, dass sie nach neuen Rezepten im Internet sucht oder einfach frei Schnauze mit den Zutaten kocht, die sie im Kühlschrank findet. Aber eins hat sie festgestellt: „Meine Kürbissuppe kommt immer gut bei den Gästen an.“ (mz)