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Streusalz wird Kröten zum Verhängnis

Von Bärbel Schmuck 10.04.2007, 16:26

Weißenfels/MZ. - Die Wege um das Biotop am Tauchaer Sportplatz sind gesalzen und damit Lurchen und Insekten zum Verhängnis geworden. "Mehrere Kröten lagen tot am Wegesrand, die ich nur noch einsammeln konnte", ist der gebürtige Tauchaer während eines Pressegespräches vor Ort außer sich. "Ein trauriger Anblick", sagt Markmann.

Auch an der Friedhofsmauer haben Mitarbeiter des Bauhofs reichlich Streusalz zur Unkrautbekämpfung eingesetzt. "Ich kann ein solches Verhalten bei der Unkrautbekämpfung nicht verstehen", wettert Markmann. Bürgermeisterin Renate Pötzsch ist ebenso wie ihr Stellvertreter geschockt. "Wir waren uns immer einig im Dorf, dass das Unkraut manuell beseitigt wird", hebt sie hervor. Vom Bauhof-Verantwortlichen Alfred Fülle, der noch dazu Mitglied des Gemeinderates ist, fühlt sie sich hintergangen.

Inzwischen hat auf Anordnung der Bürgermeisterin ein Bodenaustausch am Friedhof und rund um das Biotop am Sportplatz, in dessen Nähe sich auch noch ein Kinderspielplatz befindet, stattgefunden. Das Gröbste an Salz wurde damit beseitigt und für den nächsten Winter eingelagert. Es soll als Streugut wiederverwendet werden.

Für einen wie Markmann, der sein Dorf liebt und sich im Vereinsleben engagiert, ist die Sache nicht erledigt. Noch nicht. Auf der nächsten Gemeinderatssitzung soll der Umweltschutz eine Rolle spielen, bekräftigt er. So wünscht sich Markmann zum Schutz der Kröten noch einen Zaun. "Wir sind Einzugsgebiet für die Tiere und müssen mehr tun", hebt er hervor. Schließlich wohne zudem der Vorsitzende der Kreisgruppe Weißenfels-Hohenmölsen des Naturschutzbundes in Taucha.