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Sterne statt Budenzauber Sterne statt Budenzauber: Weißenfelser Zentrum erstrahlt auch ohne Weihnachtsmarkt

Von Andrea Hamann-Richter 24.11.2020, 13:00
Am Sonnabend nahmen Bärbel Schmuck, Elke Simon-Kuch vom Stadtmarketingverein und Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) den Herrnhuter Stern für das Weißenfelser Rathaus in Empfang. Diesen hatte Michael Ullrich (links) von der Herstellerfirma im Gepäck.
Am Sonnabend nahmen Bärbel Schmuck, Elke Simon-Kuch vom Stadtmarketingverein und Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) den Herrnhuter Stern für das Weißenfelser Rathaus in Empfang. Diesen hatte Michael Ullrich (links) von der Herstellerfirma im Gepäck. Anja Köhler/Stadt Weissenfels

Weissenfels - Der Weißenfelser Abendhimmel wird in den kommenden Tagen in der Jüdenstraße und am Markt ganz besonders leuchten. Denn 30 Herrnhuter Sterne sorgen in der Adventszeit zwischen 16 Uhr und neun Uhr am nächsten Morgen für eine ansprechende Atmosphäre. Die Absage des Weihnachtsmarktes infolge der Corona-Pandemie war der ausschlaggebende Punkt, um in kürzester Zeit auf andere Weise eine weihnachtliche Stimmung in die Innenstadt zu zaubern.

Enttäuschung über den fehlenden Budenzauber war groß

Im Vorfeld hatten der Stadtmarketingverein und Bärbel Schmuck zu einer Patenschaft für Herrnhuter Sterne aufgerufen. Sie konnten 30 Unterstützer gewinnen - von Einzelpersonen, über Vereine bis hin zu Familien. Diese übernahmen eine Patenschaft, damit der Weihnachtsschmuck aus Ostsachsen in Weißenfels aufgehängt werden kann.

Zwar hatten Bärbel Schmuck und die Mitglieder des Stadtmarketingvereins vorab damit gerechnet, dass der diesjährige Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden könnte. Als es dann so weit war, war die Enttäuschung über den fehlenden Budenzauber dennoch groß. Und die Initiatoren suchten nach einer Alternative.

Herrnhuter Sternenhimmels über Weißenfels

Die Vision eines Herrnhuter Sternenhimmels hatte zuerst Bärbel Schmuck. In Absprache mit der Kommune nahm sie Kontakt zur Manufaktur im ostsächsischen Herrnhut auf. Wo die den Eventmanager des Unternehmens, Michael Ullrich, schnell für ihr Vorhaben begeistern konnte. Seine Firma stiftete der Stadt denn auch prompt einen rot-gelben Herrnhuter Stern, der am Samstag am Weißenfelser Rathaus angebracht worden ist.

Die Herrnhuter hatten schon auf dem Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr einige ihrer Sterne in Weißenfels an die Frau und den Mann bringen können. Der große Stern am Weißenfelser Rathausbalkon hat einen Durchmesser von 130 Zentimetern. Ein baugleiches Modell soll zudem in der Jüdenstraße aufgehängt werden - als sogenannter Kopfstern. Umrahmt wird er auf dem Boulevard von weiteren Sternen mit einem kleineren Durchmesser von jeweils 70 Zentimetern.

Sternenhimmel soll keine einmalige Aktion bleiben

Ein dritter großer Herrnhuter Stern soll Ende der Woche gegenüber dem Rathaus angebracht werden - wenn auch der Weihnachtsbaum aufgestellt wird. Diesen Stern stiftet der Stadtmarketingverein. Mit all diesen Leuchtpunkten erhoffen sich die Initiatoren eine einzigartige Weihnachtsstimmung auch ohne Weihnachtsmarkt. Doch zunächst müssen die Sterne in dieser Woche noch montiert und angebracht werden.

„Wir beginnen in diesem Jahr mit 30 Sternen“, sagt Bärbel Schmuck. Der Sternenhimmel soll nämlich keine einmalige Aktion bleiben, sondern in Zukunft weiter wachsen. „Wir haben bereits 40 Sternpaten gewinnen können und werden diese Aktion im kommenden Jahr für unsere Stadt fortsetzen“, kündigte der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) an.

In Weißenfels leuchteten Sterne bisher schon unter der Turmkuppel von Schloss Neu-Augustusburg

Der Herrnhuter Stern gilt als der Ursprung aller Weihnachtssterne. Zuerst leuchteten sie Anfang des 19. Jahrhunderts aus Papier und Pappe in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine. Sie waren von einem Erzieher im Mathematikunterricht erdacht worden, der seinen Schülern damit das geometrische Verständnis besser vermitteln wollte.

Daraus ergab sich die Tradition, dass die Kinder am ersten Sonntag im Advent solche Sterne bastelten. In Weißenfels leuchteten sie bisher schon unter der Turmkuppel von Schloss Neu-Augustusburg, im Hof des Heinrich-Schütz-Hauses sowie an der Marienkirche. (mz)