Stadtfest in Teuchern Stadtfest in Teuchern: Vorerst keine gemeinsame Feier

Teuchern - Nicht jeder gut gemeinte Vorschlag wird im Teucherner Stadtrat auch positiv bewertet. Das musste Manfred Gießler während der öffentlichen Ratssitzung am Montagabend erkennen. Der zur Fraktion Ländliches Bündnis/Heimatverein Teuchern gehörende Abgeordnete hatte bereits im Februar 2014 vorgeschlagen, ein jährliches Stadtfest durchzuführen. Es soll abwechselnd in allen Ortschaften von Teuchern stattfinden und von möglichst vielen Vereinen aus der Stadt gestaltet werden.
Der Vorsitzende des Teucherner Heimatvereins regte außerdem an, dass ein solches Fest jährlich mit einem Budget von etwa 2.000 Euro ausgestattet wird. Ein Stadtkomitee mit je einem Vertreter aus jedem Ortsteil soll festlegen, in welcher Ortschaft und wie das Fest gefeiert werden soll. Darüber hinaus habe der Sozial- und Kulturausschuss die Arbeit des Organisationskomitees der jeweiligen Ortschaft zu unterstützen. Das Stadtfest sollte das kulturelle Leben von Teuchern bereichern, aber auch das Zusammenwachsen der einzelnen Ortsteile fördern.
Rat schwieg über Monate
Nach mehreren Monaten des Schweigens im Rat zu diesem Thema, hatte es Manfred Gießler vor einigen Wochen erneut zur Sprache gebracht und erreicht, dass sich die Stadt- und Ortschaftsräte dazu beraten haben. Allerdings konnten sich die meisten von Ihnen so gar nicht für ein gemeinsames Stadtfest erwärmen. Stattdessen plädierten die Ortschaftsräte dafür, die eigenen Feste in Gröben, Gröbitz, Teuchern, Nessa, Trebnitz, Deuben, Krauschwitz und Prittitz zu festigen und haushaltstechnisch zu unterstützen. Im Sozial-Ausschuss sei das Thema kontrovers diskutiert worden, berichtete Teucherns Ortsbürgermeister Dirk Angermann, der zur Stadtratsfraktion Freie Wählergemeinschaft Teucherner Land (FWGTL) gehört.
Vorschlag wird eingeschränkt
„Wir haben doch schon ein Stadtfest“, erklärte er und meinte damit das an jedem letzten Augustwochenende stattfindende Parkfest. „Es gehe ja gar nicht um ein zusätzliches Fest, sondern darum, geplante Feste größer aufzuziehen, zum Beispiel die 1000-Jahr-Feier in Deuben 2017“, schränkte Manfred Gießler seinen bisherigen Vorschlag selbst ein. Diese Äußerung rief Deubens Ortsbürgermeister Bernd Topf (FWGTL) auf den Plan. „Bis zu unserem Fest ist noch einige Zeit hin, die Vorbereitungen dafür haben noch nicht einmal begonnen“, erklärte er. Der Deubener Ortschaftsrat sei dafür, dass die Feste in den eigenen Ortschaften bleiben sollen und ein zusätzliches Stadtfest nicht vonnöten sei. „Lasst uns die kleinen Feste in den Orten lieber stärken“, warf der Trebnitzer Ortsbürgermeister und Linken-Abgeordnete Bernd Schuster ein.
Aussagekräftige Beschlussvorlage
Die Abstimmung zur Beschlussvorlage war dann auch sehr aussagekräftig und schrieb Manfred Gießler die Enttäuschung ins Gesicht. Mit 16 Gegenstimmen, zwei Enthaltungen und nur einer Für-stimme von Gießler selbst wurde dessen Antrag regelrecht abgeschmettert. Damit folgte der Teucherner Stadtrat nicht dem Votum des Sozialausschusses, der sich mehrheitlich für ein gemeinsames Stadtfest ausgesprochen hatte.
Nach dem Beschluss ergriff Teucherns Bürgermeister Frank Puschendorf (parteilos) das Wort. Er widersprach in der Stadt kursierenden Gerüchten, denen zufolge das diesjährige Parkfest vom 27. bis 30. August nicht stattfinden werde. „Es wird ein 66. Parkfest geben. Und am Samstag findet wie immer der darin integrierte Tag der Vereine unter der Regie des Teucherner Gewerbevereins statt“, stellte er klar. (mz)