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Siebenjähriger Krieg Siebenjähriger Krieg: Neue Gedenktafel für Schlacht bei Roßbach

Von Holger Zimmer 05.11.2013, 10:34
Alte Postkarte mit Dehlitzer Denkmal.
Alte Postkarte mit Dehlitzer Denkmal. MZ Lizenz

Reichardtswerben/Dehlitz/MZ - Am 5. November wurde vor 256 Jahren die Schlacht bei Roßbach im Siebenjährigen Krieg geschlagen. Dieses Tages wird am Sonnabend gedacht. Zunächst lädt die Interessengemeinschaft „Diorama der Schlacht“ um 14 Uhr an die Posendorfer Spitze in Reichardtswerben zur Kranzniederlegung ein. Dabei will in Anwesenheit verschiedener Traditionsgruppen Vereinsvorsitzender Matthias Krämer an die Ereignisse von damals erinnern. 15.30 Uhr wird am Gutshaus in Dehlitz eine Gedenktafel enthüllt. Bereits 2010 war eine Erinnerungsplatte von der Firma Kloß?&?Kittler angefertigt und im Gutspark am Denkmalsockel angebracht worden. Diese war in DDR-Zeiten ebenso verschwunden wie das Denkmal des Preußenkönigs Friedrich?II. selbst. Auf der Tafel war und ist nun vermerkt: „Von hier aus beobachtete Friedrich der Große die Franzosen bei Roßbach am 1. und 2. November 1757“. Die Nacht verbrachte er im Rittergut, bevor er drei Tage später Reichsarmee und französischen Truppen geschlagen hat.

Ursprünglich hatten die Traditionsvereine „Prinz Clemens“ aus Weißenfels und die „Freydragoner von Kleist“ aus Spergau vor, eine Kopie des aus Blech getriebenen Denkmals 155 Jahre nach seiner Errichtung wieder auf den Sockel zu heben. Das sollte laut Prinz-Clemens-Mitglied Bernd Reitzenstein 1857 anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht errichtet werden. Doch die Arbeiten hatten sich damals verzögert, weil Bildhauer Christian Daniel Rauch in jenem Jahr verstarb. Die lebensgroße Statue gleicht dem Denkmal „Unter den Linden“ in Berlin haargenau. Sie war als dritter Entwurf vom damaligen Preußenkönig abgesegnet, in gewaltigeren Dimensionen ausgeführt und 1851 in der Berliner Allee errichtet worden.

Das Dehlitzer Denkmal landete am Lützener Museum und ist dort zu sehen. Dass sowohl die Herstellung einer Kopie nicht zustandekam und das Original nicht wenigstens in einer Vitrine im Gutshaus gezeigt werden kann, findet Reitzenstein ärgerlich. „Die hätten wir von der Fachschule für Bau- und Glasbautechnik in Vilshofen an der Donau für ein Fünftel ihres Preises bekommen.“ Man hätte den Nachbau des Denkmals für 20.000 Euro angesichts leerer Kassen sicher niemandem vermitteln können, räumt er ein, doch die 5.000 Euro hätte man auch mit Hilfe von Sponsoren aufbringen und Dehlitz aufwerten können, so Reitzenstein. Nun rechnet er mit Vertretern von Traditionsvereinen, die bei der Tafel-Einweihung dabei sein werden. Auf ihr wird an die Übernachtung Friedrichs erinnert und auf ihr zu sehen ist die Silhouette des Standbildes, das Rittergutsbesitzer Carl Friedrich Pieschen errichten ließ.