Schwedisch lernen Schwedisch lernen: Warum Pilotprojekt am Goethegymnasium ein Erfolg ist

Weißenfels - Kristina Persson spricht noch von einem Pilotprojekt. Nach einem halben Jahr steht aber bereits fest: Ihre Arbeitsgemeinschaft (AG) „Schwedisch“ am Weißenfelser Goethegymnasium ist ein voller Erfolg. „Das Interesse der Schüler ist sehr groß“, sagt die Lehrerin für Ethik und Deutsch freudestrahlend. Seit diesem Schuljahr können Schüler bei der 35-Jährigen einmal die Woche in einer Arbeitsgemeinschaft Schwedisch lernen. Warum denn ausgerechnet Schwedisch?
„Ich bin mit einem Schweden verheiratet und habe die Sprache erlernt“, erklärt Kristina Persson. Dazu kommt, dass Weißenfels eine direkte Verbindung zu dem skandinavischen Land besitzt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Schwedenkönig Gustav II. Adolf 1632 in der Schlacht bei Lützen tödlich verletzt. Sein Leichnam wurde dann nach Weißenfels in das Geleitshaus gebracht und dort seziert und einbalsamiert. „Wir sind gerade auch im Aufbau einer Schulpartnerschaft in Schweden“, erzählt Kristina Persson.
Kristina Persson spricht fließend Schwedisch
Sie selbst ist als gebürtige Weißenfelserin auf das Goethegymnasium gegangen, hat dort 2003 ihr Abitur abgelegt. Während des Studiums lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Dieser lebt seit 1994 in Deutschland und spricht perfekt Deutsch. Die Sprache, die das Ehepaar Persson auch zu Hause spricht. „Wir haben uns ja auch auf Deutsch kennengelernt“, sagt Kristina Persson lachend. Sie selbst spricht fließend Schwedisch.
Ihre beiden Söhne, acht und zehn Jahre alt, verstehen auch die Muttersprache ihres Vaters. „Sie sprechen sie auch hin und wieder“, plaudert die Gymnasiallehrerin. Regelmäßig besucht die Familie die Verwandtschaft in Skandinavien. Kristina Persson spricht von einem landschaftlich wunderschönen Land. Ihre Heimat haben die Perssons aber in Leipzig gefunden. Von dort aus pendelt die Mittdreißigerin jeden Tag mit dem Zug in ihre Heimatstadt. Seit 2017 unterrichtet sie an ihrer ehemaligen Schule.
Schwedisch AG erstmal auf die neunten bis elften Klassen begrenzt
Ihre AG hat sie erstmal auf die neunten bis elften Klassen begrenzt, sechs Schülerinnen nehmen an der Arbeitsgemeinschaft momentan teil. „Da hat man schon ganz andere Möglichkeiten, als im Unterricht“, erklärt Kristina Persson. Ihr sei es wichtig, dass die Jugendlichen Spaß haben. So lässt die Pädagogin auch oftmals spielerische Elemente beim Sprechen und Schreiben mit einfließen.
Doch wie schwer ist es überhaupt, Schwedisch zu lernen? „Die Sprache zu verstehen, ist nicht schwer. Sie aber gut zu sprechen, dafür schon. Die Aussprache ist sehr gewöhnungsbedürftig. Zumal man Schwedisch im Alltag auch eher selten hört“, erklärt Kristina Persson. Dennoch seien ihre Schülerinnen eifrig bei der Sache: „Sie geben sich sehr viel Mühe, sind gut vorbereitet und können auch schon kleinere Dialoge sprechen“, erklärt die Lehrerin. (mz)