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Schulsanierung Hohenmölsen Schulsanierung Hohenmölsen: Mädchen und Jungen lernen für ein Jahr im Kasernengelände

Von Petra Wozny 22.05.2013, 12:02
Schulleiter Frank Keck ist mit dem Ausweichobjekten in der ehemaligen Kaserne und im Gymnasium so zufrieden wie die Lehrer und Schüler.
Schulleiter Frank Keck ist mit dem Ausweichobjekten in der ehemaligen Kaserne und im Gymnasium so zufrieden wie die Lehrer und Schüler. Peter Lisker Lizenz

Hohenmölsen/MZ - Martin Luther steht etwas abseits in der Ecke des neuen Schulleiterzimmers. Die grüne Figur, eine von 800, die vor drei Jahren für Aufsehen auf dem Wittenberger Markt gesorgt hat, ist wie Mann und Maus aus dem Sekundarschulgebäude in Hohenmölsen ins ehemalige Kasernengebäude aufgrund der anstehenden Sanierung des Schulhauses umgezogen. „Der braucht noch ein Podest“, bemerkt Schulleiter Frank Keck, am Dienstagmorgen ausgesprochen gelassen. Außer Luther hat aber alles seinen Platz.

7.28 Uhr rollen die Schulbusse in Richtung des AGCO-Geländes, aus dem die Feldlhäcksler ihre Reise in die Welt nehmen. Die Klassenlehrer nehmen ihre Klassen vor dem neuen Schulgebäude, in dem einst Bundeswehr-und zu DDR-Zeiten NVA-Soldaten die Bank drückten, in Empfang. Hurtig geht es in die Klassenräume. 7.30 Uhr läutet die Schulglocke - der Alltag für insgesamt zehn Klassen der Stufen sieben, acht und neun mit rund 200 Schülern beginnt. Zeitgleich nehmen im Agricolagymnasium von Hohenmölsen die Kinder der fünften und sechsten Klassen die Schule auf.

Das Lehrerteam hatte zuvor alles stabsplanmäßig vorbereitet. „Ferien hatten wir keine“, meint Keck. Die Schüler seien während eines Abschlussappells noch einmal auf die Veränderungen „eingeschworen“ worden, während die Eltern der Kinder und Jugendlichen einen Brief erhalten hatten. Klar geregelt sei für jene, die zum Betriebsgelände müssen, wenn beispielsweise ihr Kind im Krankheitsfall abgeholt werden müsste. Denn das Areal ist durch Zäune und Schranken gesichert. Auch für jene, die vielleicht einmal verschlafen oder aus privaten Gründen später zur Schule kommen, gebe es Regelungen. „Wir befinden uns nun einmal auf einem Betriebsgelände. Das müssen wir akzeptieren“, betont der 55-jährige Schulleiter und lässt seinen Blick zu den hohen Bäumen und dem eingezäunten Appellplatz, der nun als Pausenhof dient, schweifen. „Schön ruhig ist es hier“, meint er zufrieden. „Wir haben den Unterrichtsplan geändert und die Sportstunden auf zwei Tage gelegt, damit Fahrten eingespart werden“, erklärt Keck eine von vielen Veränderungen im Alltag.

Bislang waren etwa 75 Prozent der Mädchen und Jungen aus der Sekundarschule Fahrschüler, nun sind es alle. Auch die Hohenmölsener müssen nun den Bus zum Betriebsgelände nehmen. „Ich finde das nicht schlimm“, meint Benjamin Kron. Lisa-Marie Haupt nickt. „Ich muss mich erst daran gewöhnen. Jetzt muss ich wirklich zu einer bestimmten Zeit an der Bushaltestelle sein. Das ist neu.“

Im Treppenhaus und in den Unterrichtsräumen herrscht gute Stimmung. „In unserem alten Schulhaus war alles hässlich. Hier ist es frisch und sauber“, meint Sabrina Kesting, die aus Teuchern kommt. „Im alten Schulhaus war es eklig. Es hat sogar gestunken. Hier ist es sauber. Das gefällt mir“, beschreibt Max Dietrich seinen ersten Eindruck. Nur Bänke auf dem Hof würden noch fehlen. Die Schüler, jetzt in der achten Klasse, hoffen den Schulabschluss in der dann modernisierten Schule machen zu können.

Zwischenzeitlich lässt Schulleiter Frank Keck die Baustelle nicht aus den Augen. „Ich bin bei den wöchentlich stattfindenden Bauberatungen dabei, aber auch zwischendurch gehe ich schon mal vorbei“, kündigt er an. „Es ist als ob du dir selbst ein Haus baust. Das wächst dir irgendwie ans Herz“, meint er und die Freude darauf, von der schlechtesten Sekundarschule des Burgenlandkreises in absehbarer Zeit in eine der modernsten Schulhäuser zu ziehen, ist unübersehbar.

Die Schule liegt jetzt hinter Schranken und Zäunen auf dem AGCO-Gelände.
Die Schule liegt jetzt hinter Schranken und Zäunen auf dem AGCO-Gelände.
Peter Lisker Lizenz
Auch die Hohenmölsener, hier stehend in der 8c, fahren jetzt Schulbus.
Auch die Hohenmölsener, hier stehend in der 8c, fahren jetzt Schulbus.
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