Schreibhefte für Altpapier
Halle/MZ. - Deshalb unterstützt sie die bundesweite Aktion 2000plus und hat in der Grundschule Nord bereits einen Partner gefunden.
Hohenmölsen / MZ. "Wir wollen Vorreiter sein", sagt Andreas Zschech und beklagt, dass die Initiative 2000plus bisher auf wenig Resonanz in Sachsen-Anhalt stößt. Dabei ist die Formel für den Sprecher der Hohenmölsener Bürgerinitiative "Papierrecycling" denkbar einfach: Schüler sammeln Altpapier und bekommen für eine entsprechende Menge kein Geld, sondern Hefte aus Recyclingpapier.
Ende letzten Jahres hat Zschech in der Grundschule Nord in Hohenmölsen die ersten 180 Hefte übergeben. Das soll allerdings nur der Anfang sein. Weitere Schulen sollen daran interessiert werden, nicht nur Schulmaterial aus recyceltem Papier als Sammelprämie entgegen zu nehmen, sondern selbiges künftig auch zu kaufen. Die Vorteile liegen für Zschech auf der Hand. Beziehen Schüler ihre Hefte über die Bürgerinitiative bei einer Firma, die mit Recyclingpapier handelt, so kostet ein Heft nach seiner Rechnung etwa 25 Cent, im normalen Handel müsse man mit etwa 49 Cent rechnen. "Die recycelten Hefte erfüllen auf jeden Fall alle Anforderungen des Unterrichts", betont Andreas Zschech. In den Heften selbst werde noch Aufklärungsarbeit in Sachen Umweltschutz betrieben.
Bereits seit dem Jahr 2000 organisiert die Hohenmölsener Bürgerinitiative Altpapiersammlungen im Raum Weißenfels, Hohenmölsen und Zeitz. Hinter der Initiative steht eine Münchener Entsorgungsfirma mit Betriebsteil im sächsischen Krostitz, bei der sich Rentner Andreas Zschech auf Grundlage eines Arbeitsvertrages etwas hinzu verdient. Die Firma zahlt auch die Sammelprämie in Höhe von drei Cent pro Kilogramm Altpapier - gebündelt oder im Pappkarton und sortenrein ohne Verpackungsreste und Ähnliches.
Das Interesse an Altpapiersammlungen, wie es sie in ähnlicher Weise zu DDR-Zeiten gab, wächst mit jedem Jahr. Im Jahr 2006 nahm die Bürgerinitiative 311 Tonnen an. Schwerpunktmonate sind dabei der März und November - Monate, in denen Versandhäuser und Reisebüros ihre Kataloge wechseln. "In den letzten fünf Jahren hatten wir eine jährliche Steigerung um jeweils 25 Tonnen", versichert Andreas Zschech. Der heute 63-Jährige hat schon als Kind Altpapier gesammelt und war zu DDR-Zeiten Leiter des Hohenmölsener Betriebes Sekundärrohstoffe (Sero). Neben den verschiedenen Sammelaktionen nimmt er auch heute noch in einer festen Aufkaufstelle in Hohenmölsen Altpapier entgegen.
Aufkaufstelle in Hohenmölsen, Clara-Zetkin-Straße 28 b: Dienstags, 10 bis 16 Uhr, Telefon 034441 / 330 05.