Schrankfertiges für Betriebe
Leißling/MZ. - "Die Arbeit in unserer Wäscherei macht mir sehr viel Spaß", beteuert Sabine Kopitz. Die 46-Jährige bedient mit flinken Handgriffen die kleine Haushaltsmangel. Im Nu sind Geschirrtücher aus dem Trockner glatt gerollt und wandern in einen Korb, in dem die schrankfertige Wäsche gesammelt wird. Auch Olaf Hensel und Jens Enke, die eine der Waschmaschinen mit Bettwäsche füllen, versichern, dass sie gerne zum Dienst kommen.
Die drei Mitarbeiter der gemeinnützigen (g) GmbH Integra gehören zu den 16 Behinderten, die in der Wäscherei, einer Abteilung der geschützten Werkstatt in Leißling, beschäftigt sind. "Für unsere Schützlinge, deren Altersdurchschnitt bei über 30 Jahre liegt, sind wir auf Arbeit die Bezugspersonen - Mutter, Vater, Tante, Onkel." Gruppenleiterin Marion Plaul weiß, wovon sie spricht. Die 44-jährige gelernte Chemielaborantin aus Granschütz hat den Hauswirtschaftsbereich aufgebaut. "Anfang der 90er Jahre befand sich unsere Wäscherei noch in der Weißenfelser Neustadt", erinnert sie sich. Seit 1996 hat sie ihren Sitz in der Leißlinger Werkstatt, die damals neu gebaut wurde.
Zusammen mit der Weißenfelserin Elke Kühnberg (51) betreut Frau Plaul die behinderten Menschen in der Wäscherei. Die beiden Frauen sind als Gruppenleiter nicht allein für die Oranisation in der Abteilung verantwortlich. Sie motivieren, trösten, helfen, muntern auf. Das gehört nach ihren Worten dazu, damit der Arbeitsablauf montags bis freitags von 7 bis 14 Uhr gut funktioniert.
"Hier geht es zu wie in einer Großfamilie", erklärt Werkstattleiter Dr. Klaus-Dieter Busch (56). Die Wäscherei wird samt Bügel- und Heißmangel-Service nach seinen Worten gut angenommen. Nicht nur private Kunden unterschiedlicher Generationen klopfen an. Auch mittelständische Unternehmen aus ganz Sachsen-Anhalt Süd, aus Teilen Sachsens und dem Raum Thüringen lassen unter dem Dach der Behindertenwerkstatt im Leißlinger Frauenholz waschen, trocknen, bügeln, mangeln. Handtücher, Bettwäsche, Oberhemden, Arztkittel und Arbeitsanzüge von Monteuren - alles ist dabei. Die Palette der Auftraggeber reicht von Bäckereien über Ärztehäuser beziehungsweise -praxen und Altenheimen bis zum Milchwerk sowie Gaststätten- und Hotelbetrieb.
In Handel- und Gewerbetreibenden aus Weißenfels und Hohenmölsen, die in ihren Geschäften Wäsche zum Reinigen und Bügeln entgegennehmen, hat die Integra Partner gefunden - um der Kundschaft Wege abzukürzen. "Viele Kunden kommen aber auch direkt zu uns, um Wäsche zu bringen und wieder abzuholen", sagt Werkstattleiter Busch. In der Regel seien die Aufträge in zwei bis maximal fünf Tagen erledigt.