Schließung Förderschule Hohenmölsen Schließung Förderschule Hohenmölsen: "In uns Eltern kocht die Wut"

Hohenmölsen - Am 10. Dezember gehen die Eltern der Förderschüler aus Hohenmölsen auf die Straße. Auf dem Marktplatz wollen sie ab 10 Uhr gegen die Schließung der Bildungseinrichtung protestieren, aber auch ihren Unmut darüber kundtun, dass aus den vielen Versprechungen seitens einiger Landtagsabgeordneten bislang nichts Konkretes geworden ist. „Es herrscht schlichtweg Ruhe im Wald. Doch eigentlich sollte bis September schon mal was Konkretes geschehen sein. In uns kocht die Wut“, ist von Silvio Gillert, Sprecher der Gemeinschaft zum Erhalt der Hohenmölsener Förderschule, zu hören.
Die Bildungseinrichtung steht vor der Schließung, Sie kann die geforderten Zahlen an lernbehinderten Schülern nicht aufbringen. Ihr Aus wurde lediglich um das laufende Schuljahr verlängert. Die noch verbleibenden 56 Schüler sollen dann auf andere Förderschulen im Kreis aufgeteilt werden.
„Die Schule wird unter dem Deckmantel der Inklusion ausgetrocknet“, ist die Meinung des Bürgermeisters der Stadt, Andy Haugk (parteilos). Erklärtes Ziel der Landesregierung von Sachsen-Anhalt sei es, dass es in zehn Jahren überhaupt keine Förderschulen mehr geben soll. „Darum muss es in den Köpfen ankommen, dass auch die Förderschulen von Naumburg, Zeitz und Weißenfels nicht gesichert sind“, findet der Bürgermeister, der sich gemeinsam mit dem Stadtrat für den Erhalt der Hohenmölsener Schule stark macht.
Einzig die Linken-Fraktion im Kreistag hat bislang einige Vorschläge zur Weiterführung schriftlich vorgelegt. So sei vorstellbar, Hohenmölsen als Außenstelle einer anderen Förderschule zu führen. Denkbar sei aus der Sicht der Linken auch, so schildert es Fraktionsvorsitzende Christine Krößmann, Kooperationsklassen in der Sekundarschule oder dem Gymnasium der Stadt anzugliedern.
Fest steht, dass der Haushalt des Kreistages die Hohenmölsener Förderschule bis 2019 im Bestand ausweist. „Der Landrat ist vom Kreistag bis 31. Dezember beauftragt, ein Konzept über die Förderschulen und Inklusion vorzulegen“, so Haugk, der hinzufügt: „Die Kuh ist noch nicht vom Eis.“ (mz)