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Sanierung in Weißenfels Sanierung in Weißenfels: Ein Stück neue Stadtmauer

Von Andreas Richter 13.10.2016, 12:50
Stein auf Stein: Günter Harz von der  Firma  Preuße & Rätsch aus Weimar  baut die alte Weißenfelser Stadtmauer wieder auf.
Stein auf Stein: Günter Harz von der  Firma  Preuße & Rätsch aus Weimar  baut die alte Weißenfelser Stadtmauer wieder auf. Peter Lisker

Weißenfels - Jahrelang war die eingefallene Mauer hinter üppigem Grün verschwunden, nun aber ist das Bauwerk im Weißenfelser Stadtpark schon gut zu erkennen - und bald auch wieder in bestem Zustand. „Wir werden die Sanierung noch in diesem Jahr abschließen“, versichert Peter Zimmermann, bei der Stadt verantwortlich für das Bauvorhaben. Seit Mai dieses Jahres wird das etwa 40 Meter lange Überbleibsel der alten Weißenfelser Stadtbefestigung wieder hergestellt. Die Baustelle befindet sich unterhalb des Georgenberges, einem der ältesten Siedlungsgebiete der Stadt.

Im Jahr 2013 war die irgendwann Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Mauer in der Mitte auf einer Breite von etwa sechs Metern eingestürzt. „Es hatte viele Tage hintereinander geregnet, der Boden war völlig aufgeweicht. Da ist es eines Tages passiert“, erinnert sich Stephan Kujas, bei der Stadt verantwortlich für den Denkmalschutz. „Ich habe den Knall damals sogar gehört“, erzählt Kujas, der in der Nähe des Stadtparks wohnt. Dass die Mauer nach starken Regenfällen in der Mitte überhaupt eingestürzt ist, hat nach Ansicht von Planer Ekkehard Wagner aber auch etwas mit der eher mangelhaften Bauausführung unserer Vorfahren zu tun. „Früher hatte man weniger Wert auf Standsicherheit gelegt“, erklärt Wagner.
Immerhin drei Jahre sollte es dauern, ehe die Stadt Mittel für den Wiederaufbau des historischen Mauerwerks freimachen konnte. 

„Auch Mauern müssen gepflegt werden“

„Es war wichtig, dass wir die Sandsteinmauer wieder so herrichten, wie sie einst aussah“, sagt Kujas. Eine einfache Betonmauer wäre nach seiner Ansicht im Stadtpark keine wirkliche Alternative gewesen. Rund 300.000 Euro wird die Sanierung am Ende kosten. „Den mittleren Teil haben wir völlig neu errichtet“, erklärt Bauleiter Thomas Wittig von der Firma Preuße & Rätsch aus Weimar, die unter anderem bereits an der Stabilisierung des Schlosshangs hinter dem Markt/Leipziger Straße beteiligt war. Waren für die Mauer im Stadtpark ursprünglich knapp 150.000 Euro eingeplant, so hatte man sich mittendrin entschlossen, die Abschnitte links und rechts der Einsturzstelle zusätzlich zu verankern und dabei die ohnehin bereitgestellte Technik zu nutzen.

„Wenn wir fertig sind, dann dürfte die Mauer mindestens 50 Jahre lang stehen bleiben“, sagt Bauleiter Thomas Wittig. Und für die Kommune hat der Fachmann noch einen Rat. „Auch Mauern müssen gepflegt werden“, meint er. Soll heißen: Das teuer sanierte Bauwerk sollte nicht so schnell wieder hinter grünem Wildwuchs im Stadtpark verschwinden. (mz)