Rassekaninchenschau Rassekaninchenschau: Elfjährige holt bei Premiere zwei Pokale

Poserna/MZ - Marie Geister (11) hat bei der Ausstellung des Pörstener Rassekaninchenzuchtvereins am Wochenende den Vogel abgeschossen. Selbst ältere Züchter hatten das Nachsehen und waren dennoch stolz. Denn als das Mädchen im Vorjahr in den Verein wollte, haben sie es unterstützt, mit einem Kaninchen als Startkapital ausgestattet und ihm laut Vorsitzendem Klaus Hirsch auch sonst geholfen.
Tierleidenschaft steckt Vater an
Nun holte sie auf Anhieb mit zwei Sammlungen Roten Neuseeländern zwei Pokale und heimste mit einer aus vier Tieren bestehenden Sammlung den Spitzenwert von 25 Punkten ein. Inzwischen hat Marie sogar den Vater mit ihrer Tierleidenschaft angesteckt, der ebenfalls zum ersten Mal mit Blauen Wienern bei einer Ausstellung dabei war. Er füttert dann auch am Morgen die Tiere und Marie Geister sagt: „Ich würde das nicht schaffen, weil ich beizeiten mit dem Bus nach Hohenmölsen zum Gymnasium muss.“ Aber das Saubermachen der Ställe, das Putzen der Tiere und die Abendfütterung erledigt sie. Sie mag Vierbeiner, gibt es auf dem Hof in Pörsten Schafe und sie selbst hat Hund und Katze sowie ein Pferd in Pflege. Hirsch sagt bewundernd: „Sie kommt früh in die Ausstellung, füttert ihre Tiere und kehrt zwischen den Käfigen.“
Es ist für den Verein, der sich erst 1997 mit rund 15 Mitgliedern aus Pörsten, Poserna sowie Klein- und Großgörschen gegründet hat, die 16. Schau. Zehnmal wurde sie stets im September in einem Zelt in Pörsten durchgeführt. Als dann mehrfach das Wetter nicht mitgespielt hatte, ist man 2008 in eine Halle auf dem Geflügelhof in Poserna ausgewichen. Zusammengetan hatte man sich damals mit den Geflügelzüchtern von Lösau, die wegen der Geflügelpest Probleme hatten und nicht mehr in die Kleingöhrener Turnhalle kamen. Gemeinsam wurde ein Gastronomiebereich geschaffen und der Fußboden instand gesetzt.
Mitgliederzahl hat sich halbiert
Diesmal hatte man freilich laut Ausstellungsleiter Steffen Ebert Pech mit dem Termin. Auf den hatte man ausweichen müssen, weil es sonst in zwei Wochen mit den Hohenmölsenern zu einer Überschneidung gekommen wäre. Nun aber zog eine Schau im sächsischen Rochlitz die Interessenten weg und hinzu kamen die Einschulungen, so dass mit 196 Tieren 70 weniger gezeigt werden konnten als im Vorjahr. Überhaupt hält seit Jahren eine Durststrecke an. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit 1997 halbiert. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes, Hartmut Mendrok, verweist darauf, dass das eine allgemeine Tendenz sei, denn die Anzahl der Vereine wäre zwar fast gleich geblieben, doch die Mitgliederzahl sei seit der Wende um die Hälfte geschrumpft. „Der fehlende Nachwuchs ist ein großes Problem.“