Babybrei geklaut Prozess in Weißenfels: Ladendieb prügelt sich mit Detektiv
Weißenfels - Es klingt ein bisschen nach Verschwörungstheorie. Gegenüber den Polizeibeamten hatte der 19-jährige Weißenfelser den Diebstahl der Babynahrung noch damit begründet, dass alle anderen Lebensmittel verseucht seien. Später gab er zu Protokoll, dass er von „außerirdischen Mächten“ im März 2016 an der Kasse im Weißenfelser E-Center festgehalten wurde, als er erfolglos mit seiner Beute fliehen wollte.
Beim Prozessauftakt am Amtsgericht Weißenfels am Dienstag gegen den jungen Mann war davon keine Rede mehr.
Ladendieb aus Weißenfels vor Gericht: 19-Jähriger sagt, er sei von Ladendetektiv verprügelt worden
Zwar räumte er den Diebstahl der Babynahrung und eines Kopfhörers im Wert von rund 90 Euro ein. So habe er kein Geld gehabt und sich geärgert, dass er keine Geburtstagsgeschenke erhalten hatte. Allerdings beschuldigte er den Ladendetektiv, dass dieser ihn verprügelt habe. Der Detektiv fehlt als Zeuge vor Gericht unentschuldigt. Bei der Polizei hatte der Mann jedoch angegeben, dass vielmehr der Angeklagte extrem aggressiv und handgreiflich gewesen sein soll.
Warum stiehlt ein 19-Jähriger ohne Kinder Babynahrung?
Insgesamt machte der Angeklagte, der teilweise widersprüchliche Aussagen machte, einen etwas merkwürdigen Eindruck. Seine zackige Antwort, dass er „auf jeden Fall“ deutsch sei, fiel vermutlich nur deswegen auf, weil er den ziemlich aus der Mode geratenen Vornamen Adolf trägt.
Den Diebstahl der Babynahrung begründete der kinderlose Angeklagte nun damit, dass sie auch von Kraftsportlern verzerrt werde. Wobei der junge Mann nicht so aussieht, als ob er Gewichte stemmen würde.
Dem Angeklagten wird zudem vorgeworfen, dass er mehrfach ohne Ticket mit der Bahn nach Leipzig und bis nach Düsseldorf gefahren sein soll. Der Prozess wird in der nächsten Woche fortgesetzt. (mz)