Prädikat für Marien-Apotheke Prädikat für Marien-Apotheke : Was den "seniorenfreundlichen Service" auszeichnet

Weißenfels - Rita Ehret freut es, die meisten anderen Kunden ebenfalls: Seit vorigem Sommer verfügt die Weißenfelser Marien-Apotheke über eine Rampe, die Menschen mit Rollatoren oder im Rollstuhl den Zugang zum Gebäude enorm erleichtert. „Das war ein großer und wichtiger Fortschritt für uns“, sagt Curt Wenzel, der seit 1993 Inhaber der Apotheke ist. „Auch Eltern, die mit Kinderwagen kommen, haben sich darüber gefreut. Daran haben wir zunächst gar nicht gedacht“, ergänzt er.
Dabei habe es zunächst Bedenken gegeben, ob die Rampe überhaupt gebaut werden kann, da das Gebäude an dem Marienbrunnen unter Denkmalschutz steht. „Aber wir haben einen guten Konsens mit der Stadt finden können“, sagt Curt Wenzel. Zudem füge sich die Rampe gut in das Außenbild des Gebäudes ein.
Die Rampe ist einer der Gründe
Die Rampe ist einer der Gründe, warum die Marien-Apotheke in diesem Jahr erstmals mit dem Prädikat „seniorenfreundlicher Service“ ausgezeichnet wurde - aber bei weitem nicht der Einzige. Bei der Vergabe der Auszeichnung, die alle zwei Jahre vom Seniorenbeirat des Landkreises verliehen wird und kürzlich im Fürstenhaus stattfand, lobten Herbert Dathe, Vorsitzender des Weißenfelser Seniorenbeirats, und der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) unter anderem auch den Lieferservice der Marien-Apotheke.
Diesen Botendienst gebe es zwar bereits, seit Curt Wenzel die Apotheke übernommen hat, doch sei die Anfrage des Angebots in den vergangenen Jahren „enorm gewachsen“. „Zunächst haben wir die Medikamente selbst ausgefahren, doch das wurde irgendwann so viel, dass wir es kaum noch geschafft haben“, erklärt Curt Wenzel, warum er nun zwei Fahrer beschäftigt, die sich wöchentlich abwechseln. Sie beliefern Menschen in Weißenfels und den umliegenden Dörfern.
Bestellungen telefonisch oder über die „MeineApotheke-App“
Kunden, die dieses Angebot nutzen, seien „natürlich primär Senioren“, doch würden auch immer mehr jüngere Menschen davon Gebrauch machen. Neben Privatkunden nutzen auch Pflege- und Seniorenheime den Kurierdienst. „Wir holen auch die Rezepte von den Leuten ab und machen auch Dringlichkeitsfahrten, wenn Medikamente schnellstmöglich benötigt werden“, führt Curt Wenzel weiter aus.
Die Bestellungen können Kunden telefonisch, aber seit Kurzem auch über die „MeineApotheke-App“ abgeben. Auch dieses Angebot werde von allen Altersklassen genutzt. „Es ist erstaunlich, wie technikaffin viele Senioren sind“, sagt Curt Wenzel.
Immer mehr Menschen nutzen Online-Apotheken für die Medikamentenbestellung
Apropos digitale Technik: Immer mehr Menschen nutzen Online-Apotheken für die Medikamentenbestellung. Bereitet das dem Apotheker Sorgen? „Nein, ich sehe auch weiterhin eine Zukunft für ortsansässige Apotheken“, sagt Curt Wenzel. Das liege zum einen daran, dass Medikamente vor Ort schneller geliefert werden können, als bei einer Bestellung über das Internet.
Aber er benennt noch einen weiteren Grund, der auch ein wichtiges Kriterium für die Vergabe des „seniorenfreundlichen Services“ ist. Und zwar die Kundennähe und -freundlichkeit. „Das persönliche Gespräch und die Zuwendung, das ,An-die-Hand-nehmen‚‘ der älteren Menschen, das kann keine Online-Apotheke ersetzen“, sagt Curt Wenzel.
Und auch die Beratungen hätten in den vergangenen Jahren zugenommen. „Die Kunden wollen beispielsweise wissen, ob sich Medikamente gegenseitig beeinflussen“, nennt er einen häufigen Beratungsgrund, bei dem sein pharmazeutisch geschultes Personal kompetent helfen könne. (mz)