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Nothalt nach Rauch im Zug Nothalt nach Rauch im Zug: 200 Menschen müssen ICE verlassen

Von Andrea Hamann-Richter 29.12.2016, 14:00
Die Feuerwehr suchte nach der Ursache der Rauchentwicklung. Die Passagiere mussten den ICE verlassen und auf dem Gleis warten.
Die Feuerwehr suchte nach der Ursache der Rauchentwicklung. Die Passagiere mussten den ICE verlassen und auf dem Gleis warten. Peter Lisker

Großkorbetha - Am Donnerstag musste ein ICE auf dem Bahnhof in Großkorbetha nothalten. In der Lok hatte es eine Rauchentwicklung gegeben. Die Passagiere mussten die Waggons umgehend verlassen. Etwa eineinhalb Stunden harrten sie auf dem Bahnsteig aus.

Und das war passiert. Planmäßig war der Zug aus Berlin kommend in Richtung München durch den Burgenlandkreis unterwegs. Kurz vor Großkorbetha bemerkte der Zugführer, dass sich in im Maschinenraum Rauch ausbreitete. Da war es 9.12 Uhr. Der Nothalt in Großkorbetha wurde veranlasst. Die Passagiere wurden informiert. Zu ihnen gehörte auch Klaus Dörfler. Er erzählte, was ihm Zug geschah. „Es wurde uns gesagt, dass es eine Rauchentwicklung im Betriebswagen gegeben haben soll“, bestätigte der Mann.

Passagiere müssen ICE verlassen

Außerdem wurde gesagt, dass die Feuerwehr alarmiert ist und die Passagiere den Zug verlassen müssen. Während sie das taten, rückte die Feuerwehr aus Großkorbetha mit sechs Mitgliedern an. Weißenfels verstärkte mit drei Brandbekämpfern. Mit Atemschutzgerätetechnik durchsuchten sie den Zug nach der Ursache. Wie sie vor Ort mitteilten, war es ein Kabelbrand. Außerdem mussten sie noch einige Passagiere nachdrücklich auffordern, den Zug zu verlassen. „Sie wollten wegen der Kälte sitzenbleiben, bis der Ersatzzug kommt“, sagte die Großkorbethaer Einsatzleiterin Doreen Kowaltschik.

Anschließend wurde der Waggon noch mit spezieller Technik gelüftet. Währenddessen harrten die schätzungsweise 200 Passagiere weiter auf dem Bahnsteig aus. Sie schauten auf ihnen Handys im Internet nach, ob sie ihre Anschlusszüge noch schaffen. Klaus Dörfler war sich sicher, dass dies bei ihm nicht der Fall sein wird. „Der Zug in München wird weg sein“, sagte er mit Blick auf die Uhr. In diese Stadt war der Zug nämlich unterwegs.

Nothalt in Großkorbetha: Mehr als eine Stunde verging

Mehr als eine Stunde verging, seit der Zug gestrandet war. Dörfler hatte gehört, dass ein anderer ICE nach Großkorbetha kommen soll, um die Passagiere mitzunehmen. „Das kann spannend werden“, sagte der Mann. Denn er vermutete, dass sich bereits Fahrgäste in ihm befinden. Das könnte eng werden.

Für ihn war es aber kein Grund, sauer zu werden. „Ich nehme das ganz entspannt“, sagte er. Er könne es eh nicht ändern. Ähnlich sah es auch ein Leipziger Passagier. Er war im ICE und auf dem Weg ins bayrische Füssen in den Urlaub unterwegs. „Es ist nun einmal nicht zu ändern“, sagt der Mann. Er lobte den reibungslosen Ablauf.

Die Passagiere horchten auf. Über eine Durchsage wurden sie informiert, dass ein extra in Leipzig eingesetzter Ersatzzug an Gleis 8 erwartet wird. Im Gegensatz zu Klaus Dörflers Befürchtungen war der Zug aber leer. Die Fahrt für die Passagiere setzte sich ziemlich genau eine Stunde und 15 Minuten nach der Strandung fort. Für den betroffenen Zug war an diesem Tag Schluss. Er wurde später mit Hilfe eines Hilfszuges zurück nach Leipzig gebracht, informierte Romy Gürtler von der Bundespolizei in Magdeburg. (mz)

Reisende am Bahnhof Großkorbetha
Reisende am Bahnhof Großkorbetha
Andrea Hamann/Archiv