Neues Leben wächst im «Sonneneck»
Weißenfels/MZ. - "Wir wollen bedarfsgerecht etwas für unsere ältesten Mitglieder tun und deshalb auch etwas Neues auf dem Gebiet des betreuten Wohnens in Weißenfels schaffen", sagt Gerd Werner.
Der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft Kohle Geiseltal verweist auf Anfragen von Interessenten, die bereits im Norden von Weißenfels wohnen würden und ihre Wünsche an die Genossenschaft herangetragen hätten. Werner hat dabei das verwaiste und mittlerweile verwilderte Gelände der ehemaligen Kindertagesstätte "Sonneneck" in der Nachbarschaft jener rund 500 Wohnungen im Visier, die sich im Heuweg, in der Tagewerbener und Roßbacher Straße befinden. Genossenschafter, die hier seit Jahrzehnten wohnen würden, wollen nicht weg, wünschten sich aber ein alten- und behindertengerechtes Zuhause, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sei. Deshalb habe die Genossenschaft gehandelt, den Bedarf recherchiert und das Gelände von der Stadt erworben.
Weil das Haus der früheren Kindereinrichtung für betreutes Wohnen nicht geeignet sei, komme nur ein Abriss in Frage. 40 großzügig gestaltete Zweiraumwohnungen sollen in dem zukünftigen Neubau mit Balkonen und einem Fahrstuhl samt kleiner Gärten entstehen, skizziert Gerd Werner das Vorhaben, das in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Weißenfels umgesetzt werden soll. Die Investitionskosten beziffert der 60-jährige Weißenfelser auf rund 3,6 Millionen Euro. "Die Awo hat uns ein gutes Konzept zur Betreuung vorgelegt, das uns überzeugt", nickt der langjährige Vorstandsvorsitzende anerkennend. Mieter die in der gegenüber liegenden Geschwister-Scholl-Straße wohnen würden, könnten je nach Bedarf mit in das betreute Wohnen einsteigen, nennt Gerd Werner weitere Vorstellungen, die mit der Awo abgesprochen worden seien. Inzwischen würden die ersten Anmeldungen vorliegen. "Deshalb haben wir schon mal eine Warteliste angelegt", fügt er hinzu. "Sobald der Fördermittelbescheid vorliegt, fangen wir mit der Baumaßnahme an", sagt Werner zuversichtlich. "Bisher wurde unsere Genossenschaft vom Weißenfelser Amt für Stadtentwicklung sehr unterstützt", hebt er hervor.