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Neues Kabelnetz Neues Kabelnetz: Surfen mit bis zu 100 Megabit

Von Heike Riedel 14.11.2016, 17:02
Ulrich Mitbrodt und Dirk Könnecke lassen sich von Marco Müller und Thomas Mayer von der Telekom (von links) die neue Technik erklären.
Ulrich Mitbrodt und Dirk Könnecke lassen sich von Marco Müller und Thomas Mayer von der Telekom (von links) die neue Technik erklären. HEIKE RIEDEL

Löasu - Neue Verteilerkästen der Telekom, wie einer jetzt auch in Lösau Am Kessel steht, sind das Symbol der Zukunft in sieben Lützener Ortsteilen. Denn dort brauchen jetzt nur noch die Anschlüsse der Gewerbetreibenden und Haushalte aufgeschaltet werden und das schnelle Internet kommt zu ihnen.

Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt nun auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde und beim Hochladen auf bis zu 40 Megabit pro Sekunde, erklärt Marco Müller von der Telekom. Das bedeutet für den einfachen Haushalt, dass der jetzt viel mehr Internetangebote nutzen kann, zum Beispiel das digitale Fernsehen mit rund 100 TV-Sendern und davon 20 in höchster Bildqualität. Dabei können Sendungen zeitversetzt gesehen werden, man kann sie mittendrin anhalten, zurückspulen, wiederholen - alles kein Problem.

Schneller Datenaustausch ist kein Problem mehr

„Der Vernetzung auch kleiner Unternehmen steht jetzt nichts mehr im Weg“, nennt Müller den Vorteil für die Wirtschaft. Denn schneller Datenaustausch ist jetzt kein Problem mehr. Während die Vectoring-Technik nun im Gebiet der Weißenfelser Telefon-Vorwahl - also der 03443 - vor Ort in Betrieb genommen wird, ist die Entwicklung bereits beim Super-Vectoring angekommen, mit dem 250 Megabit pro Sekunde im Download und 100 Megabit im Upload erreicht werden.

Und am G.fast, der Technik, die dann sogar 500 Megabit beim Herunterladen und 200 Megabit beim Hochladen ermöglicht, wird schon gearbeitet. Ab 2018 wird diese dann schon schrittweise die Fläche erobern. Es müssen dafür jeweils nur Karten in den Computern der Verteilerstationen ausgetauscht werden.

In dem neuen Verteilerkasten ist noch viel Platz. Die Telekom arbeitet vorausschauend, meint Müller. So hat sie jetzt auch nicht Kilometer lang neue Schächte gegraben, sondern von Weißenfels kommend Glasfaserleitungen in bereits entlang von Wegen verlegte Rohre gezogen. Insgesamt wurden drei Kilometer Leitung neu verlegt, um die Erweiterung des bestehenden DSL-Netzes mit der Vectoring-Technik in den sieben Lützener Ortschaften Dehlitz, Großgöhren, Kleingöhren, Lösau, Pörsten, Poserna und Rippach aufzurüsten.

Zukünftig werden dann noch die Kupferkabel, die von den Verteilerkästen zu den Firmen- und Hausanschlüssen führen ersetzt. Von ihrer Länge hängt es gegenwärtig ab, welche tatsächliche Geschwindigkeit beim Kunden ankommt. Die neue Technik in den Verteilerkästen gleicht Störungen zwischen den Kupferleitungen aus.

Für den Dehlitzer Ortsbürgermeister Ulrich Mitbrodt (CDU) steht fest, dass er nun seine Internetverbindung über den Telekom-Telefonanschluss laufen lassen wird. Er gehört zu den 720 Haushalten in Lützen, die nun ein so leistungsstarkes Kabelnetz erhalten, dass darüber Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich ist.

Funktechnik wird überflüssig

Auch das Streamen von Musik und Videos oder das Speichern in der Cloud ist bequemer. Bis jetzt hat Mitbrodt Funktechnik genutzt, weil ihm die Telekom nur zu geringe Geschwindigkeit bieten konnte. Nun erwartet er, über Kabel sowohl schnell als auch sicher und stabiler im Internet arbeiten zu können. „Heute beginnt der Vertrieb unserer neuen Produkte“, verkündet Müller beim Pressetermin am neuen Verteiler.

Allerdings muss er Lützens Bürgermeister Dirk Könnecke (parteilos) sowohl für das Rathaus als auch für dessen privaten Anschluss in Sössen noch vertrösten. „Es ist manchmal schon hinderlich in der Arbeit“, beklagt Könnecke, mit welchem Geschwindigkeitsniveau seine Mitarbeiter derzeit noch auskommen müssen. „Ich freue mich, dass jetzt der Anfang für das schnellere Internet gemacht ist“, sagt er, aber es müsse zügig weitergehen, denn für Ansiedlungswillige sei neben Kindergarten und Schule ein schneller Internetanschluss oft entscheidend.

Der Burgenlandkreis vergibt in den nächsten Wochen die Aufgabe des Breitbandausbaus. Die sieht vor, flächendeckend binnen 28 Monaten schnelles Internet in allen Städten und Gemeinden des Landkreises aufzubauen. (mz)