Neueröffnung Neueröffnung: Wäsche-Annahme an der Bar
weissenfels/MZ - Eine Bar als Annahme- und Rückgabestelle für Wäsche? Im sanierten Wohn- und Geschäftshaus an der Weißenfelser Promenade Nummer 7 ist das seit gestern montags bis freitags möglich. Hier stehen keine Waschmaschinen, die Kunden per Knopfdruck wie in einem Waschsalon bedienen können. Die Waschbar der Integra „Weißenfelser Land“ will mit ihrer neuen Dienstleistung Menschen aus der Innenstadt die Wege bis zur Wäscherei in der Werkstatt für Behinderte in Leißling verkürzen, sagt Integra-Geschäftsführer Ralf Müller. Auch im neueröffneten Promenadenladen nebenan begrüßte er gestern morgen zusammen mit Werkstatt-Leiterin Peggy Hirschel und dem Vorsitzenden des Vereins Lebenshilfe, Rudolf Schniebel, viele Gäste.
Kreativwerkstatt für Menschen mit Handicaps
Annelie Herrmann und Dieter Keck gehören nicht nur zu den ersten Gratulanten. Sie kaufen auch kleine Geschenke für Weihnachten und zum Geburtstag. Vogelhäuschen, Windlicht, Schneemann und Holzknöpfe gehen zuerst über den Ladentisch. Eine Menge origineller Ideen haben Mitarbeiter mit Handicaps umgesetzt. In der Kreativwerkstatt entstehen kunstgewerbliche Sachen von der dekorativen Glückwunschkarte bis zur gediegenen Kugelleuchte. Es wird getöpfert, mit Holz und Filz hantiert, Papier, Kunststoff und Textilmaterial gearbeitet. „Demnächst wollen wir im Laden zwei Nähmaschinen aufstellen, damit Besucher und Kunden unseren Beschäftigten über die Schulter schauen können“, kündigt Silke Funke an. Die 44-jährige Frau ist gelernte Dekorateurin und hat in einem Schuhfachgeschäft gearbeitet, bevor sie ihre Stelle im Laden der Integra antrat.
Glücklich im neuen Job
Ergotherapeutin Lisa Kalzendorf (23) steht ihr zur Seite und betreut den Kreativbereich, der sich im selben Gebäude hinter den Kulissen des Geschäftes befindet. Hier hat Kerstin Riedel eine neue Dienststelle gefunden. Die 42-jährige Zeitzerin arbeitet gern mit Filz. Lustige rote Nikolausstiefel, die im Schaufenster hängen und als Dekoan einer Leiter schaukeln, tragen Kerstin Riedels Handschrift. „Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß“, sagt die gelernte Industriekauffrau, die den Dauerstress im Job an einer Tankstelle nicht mehr verkraften konnte, so dass sie psychisch krank wurde. Ihr neuer Arbeitsplatz in der Werkstatt Nummer drei baue sie auf, sagt die Zeitzerin. Glücklich mit ihrem neuen Job sind auch Janine Eifert und Katja Brandt. Beide helfen Heike Bernert in der Wasch-Bar nebenan.
„Es ist schön, dass nicht nur neue Arbeitsplätze entstanden sind“, sagt Roman Stehr, der als Gast gekommen ist. Im Stadtzentrum sei zudem ein Schandfleck verschwunden, verweist der Chef der Menü-Service GmbH auf die drei sanierten Gebäude an der Promenade 3, 5 und 7.
Der Laden hat montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet.