Neuer Imbiss an der Naumburger Straße Neuer Imbiss an der Naumburger Straße: Hunger auf mehr Anbieter

Weißenfels - Über mangelnden Zuspruch kann Jelena Reinhold im erst Anfang des Monats eröffneten Imbiss an der Naumburger Straße in Weißenfels nicht klagen. Gerade Burger reicht sie seit Tagen häufig über die Theke. Mittags an Arbeiter, nachmittags an Schulkinder. Gefragt sind insbesondere Eigenkreationen, wie der Bacon-Burger oder der Land-Burger, die es so anderswo nicht gibt, erzählt sie.
Der Imbiss profitiere von seiner stadtnahen Lage, glaubt die Bedienung. „Bis zu McDonald’s ist es schon ein Stück“, stellt sie fest. Der Konzern verkauft seine Burger am Stadtrand und hat vermutlich wenig Laufkundschaft.
Ursprünglich hätte er den Imbiss gerne schon 2014 eröffnet
Für die exponierte Lage an der Bundesstraße 87 nach Naumburg hat Jelena Reinholds Chef Henryk Frühauf lange mit der Straßenverkehrsbehörde gerungen. Ursprünglich hätte er den Imbiss gerne schon 2014 eröffnet. Doch erst drei Jahre später war die wichtige Frage nach der Zufahrt zum Grundstück geklärt. Zwei weitere Jahre hat es gebraucht, bis der bereits 2017 aufgestellte Verkaufscontainer samt Grill auch eröffnet werden konnte.
Nach den ersten drei Wochen wähnt sich der Unternehmer aus Dessau auf dem richtigen Weg. „Ich freue mich sehr über den sehr guten Zuspruch“, sagt Henryk Frühauf zufrieden. Es habe sich gelohnt, mehrere Hürden zu überwinden. So musste er beispielsweise vor der Eröffnung noch einmal einen Lagercontainer verschieben lassen, da sich dieser in der Einflugschneise von Fledermäusen befand. Die haben ihr Quartier in den nahen Kellergängen, die einst einer Weißenfelser Brauerei gehörten.
„Das muss zu unserem Geschäft passen“
Deren Ruine wurde schon vor Jahren von Abrissbaggern abgetragen. Erhalten ist nur noch ein kleiner Überrest. Dieses Gebäude, in dem sich in der Vergangenheit immer wieder kleinere Brände ereigneten, befindet sich ebenfalls im Besitz von Henryk Frühauf. Er sucht dafür noch nach einem möglichen Kaufinteressenten. Aber auch eine Partnerschaft mit einem anderen Unternehmen könnte er sich vorstellen, um die Immobilie für dieses zu entwickeln.
Denkbar wäre aus seiner Sicht etwa eine Zusammenarbeit mit einer Bäckerei, einem gepflegten China-Restaurant oder auch einer Spielothek. „Das muss zu unserem Geschäft passen“, stellt der Imbissbetreiber klar. Die Anfrage, in dem Gebäude eine Kfz-Werkstatt einzurichten, habe er beispielsweise schon als unpassend abgelehnt.
„Wie es aussieht, habe ich es geschafft, meine Mannschaft zu finden“
Nein zu Bewerbern, die in seinem Imbiss mitarbeiten wollen, sagt der Unternehmer hingegen nie. „Wie es aussieht, habe ich es geschafft, meine Mannschaft zu finden“, erzählt er zwar mit Blick auf die Weißenfelser Filiale. Aber bei 31 Niederlassungen in Ostdeutschland habe er immer genügend Arbeit. Auch in den nahen Großstädten Halle und Leipzig betreibt er Imbisse unter der Marke Rostbratwurstgrill.
Die Weißenfelser Filiale gilt trotz ihrer leuchtend roten Farbe innen und außen als Blaupause für den Unternehmer. So wie in der Saalestadt will Henryk Frühauf auch gerne weitere Niederlassungen ausstatten. Jelena Reinhold hat er schon begeistert. Sie findet gut, dass die Kunden ihr im offenen Imbiss bei der Zubereitung der Burger direkt über die Schulter schauen können. (mz)