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Grundschule in Lützen Neue Schulleiterin in Rippach ist zugleich „beste Lehrerin“

Seit Beginn dieses Schuljahres ist Cindy Kasprzik Leiterin der Rippacher Grundschule und hat die dritte Klasse unter ihren Fittichen.

Von Martin Walter 11.03.2024, 18:00
Fast immer  mit einem Lächeln im Gesicht: So kennen die Drittklässler ihre Klassenlehrerin und Schulleiterin Cindy Kasprzik.
Fast immer mit einem Lächeln im Gesicht: So kennen die Drittklässler ihre Klassenlehrerin und Schulleiterin Cindy Kasprzik. Foto: Martin Walter

Rippach/MZ. - Von den Drittklässlern der Rippacher Grundschule gibt es nur lobende Worte. Cindy Kasprzik sei „die beste Lehrerin“ und gestalte einen guten Unterricht, beispielsweise, indem sie Schach in den Matheunterricht einbaut. Nur manchmal wirke sie „ein bisschen müde“, wie eine Schülerin einwirft. Diesen Eindruck gewannen die Schüler innerhalb des vergangenen halben Jahres von ihr. Denn seit Beginn dieses Schuljahres ist die 46-Jährige neu an der Rippacher Einrichtung, ihre Klassenlehrerin und zugleich Schulleiterin.

Zuvor war die Lützenerin als Handelsassistentin und bei einem IT-Unternehmen beschäftigt, habe sich dann aber für ein Lehramtsstudium an der Leipziger Universität entschieden. Sie wollte sich beruflich umorientieren und habe „schon immer gern Nachhilfeunterricht gegeben“, begründet Cindy Kasprzik diesen Schritt. Ihr Referendariat hat sie an einer Schkeuditzer Schule durchgeführt und dort auch einige Zeit als Klassenlehrerin gearbeitet.

Zuvor Unterricht an „Brennpunktschule“

Anschließend unterrichtete sie im Leipziger Stadtteil Grünau an einer „Brennpunktschule“, wie sie sagt. 87 Prozent der Schüler dort hätten einen Migrationshintergrund und die Arbeit sei „sozial und emotional schwierig“ gewesen. Das habe sie auf Dauer als „nicht mental tragbar“ empfunden. Umso mehr freute sie sich, als eine Schulleiterin für die Rippacher Grundschule gesucht wurde, die zudem nahe an ihrem Heimatort Lützen liegt.

Dort habe sie „sehr wissbegierige Schüler“ und „ein tolles Kollegium“ vorgefunden. Auch die Schule selbst sei größtenteils in einem guten Zustand, digital gut ausgestattet und „die Klassenzimmer haben Charme“. Trotzdem gebe es baulich „noch Luft nach oben“, sagt Cindy Kasprzik. So müsste die Eingangstür erneuert werden, die aus dem Jahr 1976 sei, und „auf der Frauentoilette zieht es rein“, nennt sie Dinge, über die sie mit der Lützener Stadtverwaltung sprechen möchte.

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sollen verstärkt in die Lehrpläne

Cindy Kasprzik gehört zudem einer Fachkommission des Bildungsministeriums an, welche die Lehrpläne überarbeitet. Diese seien teils „sehr antiquiert“ und darin kämen „Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu kurz“, erklärt sie, auf welche Veränderungen sie hinwirken möchte.

Das Interview mit Cindy Kasprzik wurde indes nicht nur vom MZ-Redakteur geführt. Da währenddessen das Medienprojekt „Schüler machen Zeitung“ an der Schule durchgeführt wurde, nutzten die Kinder die Möglichkeit für ein Probeinterview mit ihrer Lehrerin und äußerten dabei auch einige Fragen, die über ihre Arbeit hinausgingen. Dadurch war beispielsweise zu erfahren, dass Cindy Kasprziks drei Töchter und einen Hund hat. Ihre Lieblingsfarbe ist Orange und ihre Lieblingstiere sind Elche und Gorillas, da beide Tierarten „mächtig und tapsig, aber sehr sozial“ sind. Ihr Lieblingshobby ist Angeln. Sie angele gelegentlich auch nachts und begründete damit, warum sie danach morgens in der Schule müde aussieht.