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Zeitung macht Schule Mädchen und Jungen der Beuditzschule nehmen teil

Weißenfels -

Von Meike Ruppe-Schmidt Aktualisiert: 9.4.2021, 17:36

Weißenfels. Wie ist eine Zeitung aufgebaut? Wie unterscheiden sich Nachricht und Bericht voneinander? Fragen, die den 13-jährigen Dzenis Alec interessieren. Er ist einer von insgesamt 46 Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 8a und 8b der Weißenfelser Beuditzschule, die an dem Medienprojekt Klasse 2.0 teilnehmen. Gemeinsam mit dem Energieversorgungsunternehmen Mitgas und der Commerzbank initiiert die Mitteldeutsche Zeitung das Projekt seit mehreren Jahren in ganz Süd-Sachsen-Anhalt.

In diesem Jahr beteiligen sich insgesamt 2500 Schülerinnen und Schüler daran. Die teilnehmenden Klassen bekommen vier Wochen lang gratis eine Zeitung oder drei Wochen lang Tablets zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern den Weg zum Medium Zeitung in gedruckter Form oder als E-Paper über Tablet-PCs zu eröffnen.

„Ich betreue das Projekt bereits im zweiten Jahr und habe gute Erfahrungen damit gesammelt“

„Ich betreue das Projekt bereits im zweiten Jahr und habe gute Erfahrungen damit gesammelt“, sagt Ute Gründemann, Deutschlehrerin an der Beuditzschule in Weißenfels. „Viele Schüler kommen auf diesem Weg zum ersten Mal im Leben mit einer echten Zeitung in Berührung.“ Die meisten Jugendlichen holen sich ihre Informationen heutzutage aus den sozialen Medien im Internet. Insofern sei es für viele Schüler auch ein haptisches, sinnliches Erlebnis, in der Zeitung zu blättern.“

Eine der Schülerinnen in der Klasse 8a, die regelmäßig Zeitung lesen, ist Alina Fleischer. „Mich interessieren dabei vorwiegend die lokalen Themen“, sagt die 13-Jährige. „Auch wenn die Inhalte mehr auf ältere Leser ausgerichtet sind.“

„Mich interessiert, was im Syrienkrieg passiert, aber auch die geplante Schließung des Zeitzer Klinikums“

Klassenkamerad Lukas Kensbock liest dagegen seine Nachrichten fast ausschließlich auf dem Smartphone. „Mich interessiert, was im Syrienkrieg passiert, aber auch die geplante Schließung des Zeitzer Klinikums“, so der 14-Jährige. „Wenn man regelmäßig die Nachrichten verfolgt, sieht man einfach, wie sich unsere Gesellschaftsstrukturen verändern.“

Auch Dzenis Alec liest häufig die Zeitung seiner Eltern, informiert sich aber auch vermehrt übers Internet. „Da fällt es schon auf, dass dort auch viele Fake-News verbreitet werden“, so der 13-Jährige. Bei Fake-News handelt es sich um Falschmeldungen, die vorwiegend in sozialen Medien veröffentlicht werden. Gerade vor diesem Hintergrund findet Pädagogin Gründemann es wichtig, ihren Schülern Medienkompetenz zu vermitteln.

„Als ich vor 30 Jahren mit dem Beruf begonnen habe, gab es weder Internet noch Smartphones“

„Als ich vor 30 Jahren mit dem Beruf begonnen habe, gab es weder Internet noch Smartphones“, erinnert sie sich. „Heute surfen die Jugendlichen einen Großteil ihrer Freizeit im Internet.“ Bei dieser Flut an Informationen sei Orientierung nötig. „Mit dem Projekt wollen wir die Schülern dafür sensibilisieren, Inhalte kritisch zu hinterfragen und verschiedene Seiten eines Themas abzuwägen.“

Zunächst werden jedoch grundlegende Dinge erklärt: „Wir besprechen, wie eine Zeitung aufgebaut ist und wir erklären die Unterschiede zwischen Reportage, Nachricht, Bericht und Kommentar.“ Ihre Erfahrung: „Die Schüler sind zum größten Teil interessiert und haben Spaß am Zeitunglesen.“ Geplant sei, dass die Achtklässler einen Bericht in Form eines Leserbriefs oder Blogs schreiben. Und Schüler Lukas Kensbock wird sich auf jeden Fall einige Zeitungen aufbewahren.