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Landrat dringt auf interne Tests bei Tönnies  Landrat dringt auf interne Tests bei Tönnies : Wie sich der Burgenlandkreis für Ausbruch wappnet

24.06.2020, 06:45
In dem Weißenfelser Tönnies-Werk arbeiten mehr als 1.500 Beschäftigte via Werkvertrag für Dienstleister des Konzerns.
In dem Weißenfelser Tönnies-Werk arbeiten mehr als 1.500 Beschäftigte via Werkvertrag für Dienstleister des Konzerns. Peter Lisker

Weißenfels - Nachdem sich am Tönnies-Standort in Rheda-Wiedenbrück bereits mehr als 1.500 Beschäftigte mit dem Corona-Virus infiziert haben, drängt der Burgenlandkreis das Unternehmen zu mehr Sicherheitsvorkehrungen in Weißenfels. Ein über das Wochenende erarbeiteter vorsorglicher Maßnahmenplan für den Fall eines Ausbruchs im Weißenfelser Schlachthof sieht etwa regelmäßige interne Testreihen vor.

Der Kreis verlangt vom Unternehmen zudem, dem Gesundheitsamt bis Ende Juni vorsorglich alle Adressen von direkt oder indirekt Beschäftigten bei Tönnies in Weißenfels zu übermitteln. „Die Wohnanschriften werden für den Fall der Verhängung von Quarantänen erforderlich“, teilt der Kreis mit.

Blick auf den Lockdown im Landkreis Gütersloh

Mit Blick auf den Lockdown im Landkreis Gütersloh infolge des massiven Corona-Ausbruchs bei Tönnies steigt offenbar auch bei der Kreisverwaltung in Naumburg die Sorge, welche Konsequenzen ein solcher Ausbruch in Weißenfels und dem Landkreis nach sich ziehen würde.

Landrat Götz Ulrich (CDU) verlangt von dem Unternehmen ein regelmäßiges Lagebild über die Situation in Weißenfels. „Dies sollte auch im Interesse des Unternehmens selbst sein, um durch Transparenz Vertrauen in der Bevölkerung wiederzuerlangen sowie den Betrieb des Schlachthofes und die Gesundheit der Beschäftigten aufrechterhalten zu können.“

„Es wäre eine Katastrophe für die Einwohner"

Als Landrat habe er die Verantwortung, die Gesundheit der Einwohner des Burgenlandkreises bestmöglich zu schützen. „Es wäre eine Katastrophe für die Einwohner und die gesamte Wirtschaft im Burgenlandkreis, wenn wir wie im Kreis Gütersloh alles herunterfahren müssten.“

Das in Weißenfels ansässige Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung der Bundeswehr ist unterdessen im Kreis Gütersloh seit Dienstag mit 25 Soldaten vertreten. Das sind zehn mehr als am Vortag. (mz/kem/ahr)