1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Kulturhaus in Weißenfels: Kulturhaus in Weißenfels: Beatles-Coverband reißt Publikum mit

Kulturhaus in Weißenfels Kulturhaus in Weißenfels: Beatles-Coverband reißt Publikum mit

Von bärbel schmuck 23.02.2014, 15:38
Verabschieden sich spätabends nach mehreren Zugaben auf der Kulturhausbühne: „The Cavern Beatles“ aus Liverpool.
Verabschieden sich spätabends nach mehreren Zugaben auf der Kulturhausbühne: „The Cavern Beatles“ aus Liverpool. michael thomé Lizenz

weissenfels/MZ - „Wollt Ihr auch die Zeit zurückdrehn?“ Ein Hallenser war nicht der einzige inzwischen ergraute Fan, der am Freitagabend diese Frage im Publikum stellte. „The Cavern Beatles“ aus Liverpool - der Heimat der echten vier Pilzköpfe - waren im Weißenfelser Kulturhaus angekündigt. Rund 250 Konzertbesucher kamen und hatten Spaß.

„Das ist unsere Zeit gewesen, erinnert an eine schöne Jugend“, erklärte Gudrun Dreilich aus Zeitz. Bevor es losging, stand die 64-Jährige mit ihrem gleichaltrigen Ehemann Dieter erwartungsvoll im großen Saal. So wie Torsten Becker aus Naumburg lobten die Zeitzer das Kulturhaus, das sie zuvor noch nie besucht hatten. „Davon können wir träumen, unser Volkshaus am Theaterplatz dagegen verfällt. Das ist eine Schande für die Hauptstadt des Burgenlandkreises“, schimpfte der Domstädter.

Skeptisches Publikum

Der 70-jährige Naumburger hatte sich schon Wochen vorher über die „Doppelgänger“ von der britischen Insel im Internet schlau gemacht und sich erst dann eine Karte gekauft. „Die sollen im Gegensatz zu vielen anderen Beatles-Coverbands verdammt echt sein, na ich bin sehr gespannt“, sagte der ehemalige Maschinenbauingenieur und war leicht skeptisch.

Für viele Männer, die selbst jahrzehntelang Musik gemacht haben und zum Teil heute noch in einer Band spielen, war der Termin ein „Muss“, wie es Wolfgang „Fatsch“ Günther aus Roßbach im Saalekreis, betonte. „Mit 64 sitze ich immer noch am Schlagzeug bei der Gruppe Zack-Set“, beteuerte der frühere Trommler der „Marcatos“. Mit seinen 13 Jahren fiel Johannes Plötner auf im Publikum. „Unser Sohn ist hier mit Abstand der Jüngste“, schilderte seine Mutter Ute schmunzelnd ihre Beobachtungen. Der Siebentklässler aus dem Goethegymnasium gab zu, hohe Erwartungen an die Band zu haben. „Ich verehre die Beatles und mag ihre Musik - meine Eltern haben mich sehr geprägt“, plauderte der Weißenfelser. „Lucy in the Sky“ und „Penny Lane“ seien seine Lieblingshits, „die hoffentlich gespielt werden“. Mit seinem Vater Albrecht war er sich da einig.

Ohne Schnörkel und Schnickschnack

Und dann kamen sie „The Cavern Beatles“ - legten kurz nach 20 Uhr los ohne Schnörkel und Schnickschnack - mit diesen typischen Stimmen der vier Legenden, mit Satzgesang, drei Gitarren, Schlagzeug, Verstärkern wie damals - für einen perfekten authentischen Sound. Später kamen Keyboard und ein Wecker hinzu. Wer die Augen schloss, glaubte die Originale stünden leibhaftig vor den Fans. Die Doppelgänger ließen sowohl die frühen als auch späteren Jahre einer Kult-Weltband Revue passieren und erwiesen sich dabei optisch als Verwandlungskünstler. Natürlich fehlten die farbig glänzenden Uniformen beim Ringo-Song „Yellow Submarine“ ebenso wenig wie die Nickelbrille von John bei „Lady Madonna“.

„Das klingt richtig nach Beatles“, kommentierte Torsten Becker begeistert. Er wirkte wie hypnotisiert, sang alles mit, klatschte, filmte und stürmte zur Bühne, wo er sich zu „Get back“ tanzend einreihte in eine treue Fangemeinde mit glücklichen Gesichtern. Johannes genoss „Penny Lane“ und fand: „John und Ringo sind echt gut - von den Stimmen her, der Mimik und Gestik.“ Für Maritta Kunze und Alett Heitmann aus Weißenfels ging mit „Hey Jude“ ein Traum in Erfüllung. Tochter Alett hatte die Tickets bei der Kartenverlosung der MZ gewonnen und wollte mit dem Abend ihre Mutter überraschen. Sie traf ins Schwarze.

Überzeugt mit Stimme und Gestik als John der frühen Jahre: Paul Tudhope.
Überzeugt mit Stimme und Gestik als John der frühen Jahre: Paul Tudhope.
Michael Thomé Lizenz