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Klinische Chirurgie Klinische Chirurgie: Kongress in alten Mauern der Neuenburg

Von Bärbel Schmuck 24.06.2015, 14:49
Weithin sichtbar: das Schloss Neuenburg
Weithin sichtbar: das Schloss Neuenburg A. Stedtler

Weißenfels/Freyburg - Entwicklungen in der Chirurgie: Wunsch, Wirklichkeit und Vision. Unter dieser Thematik steht ein Jubiläum, das am Wochenende in altehrwürdigen Gemäuern stattfindet. Das Saale-Unstrut-Symposium für Klinische Chirurgie wird am morgigen Freitag und am Sonnabend auf Schloss Neuenburg bei Freyburg zum zehnten Mal veranstaltet. Und es ist nicht irgend eines - mehr als 150 Spezialisten werden diesmal aus ganz Deutschland erwartet. Auch ein Professor aus Neuseeland hat sein Kommen zugesagt, wie von Diplommediziner Jörgen Bretschneider zu erfahren ist.

Die Neuenburg bei Freyburg an der Unstrut haben die Veranstalter des Symposiums von Anfang an wegen ihrer Kulturgeschichte und des einzigartigen Ambientes, umgeben von Weinbergen der Saale-Unstrut-Region, als besonderen Tagungsort gewählt. In der „Toskana des Nordens“ nutzen die Initiatoren die geschichtsträchtigen Pfunde Mitteldeutschlands, die sie den Gästen als wirkungsvollen Nebeneffekt nahe bringen wollen. Das spiegelt sich im Rahmenprogramm für mehr als 150 Teilnehmer wider. Chirurgen, die als Koryphäen unter anderem aus Kiel und Hamburg, Rostock, Jena, Heidelberg und München kommen, lernen bei Vortrag, Führung und Konzert Rotkäppchen-Sektkellerei, Neuenburg und Händelhaus in Halle kennen. Immer sind es andere Ziele.

Der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (Innere Organe) sowie Experte für Darmerkrankungen (Proktologie) am Weißenfelser Asklepios-Krankenhaus und sein FachkollegeChefchirurg Dr. med. Walter Asperger vom Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle haben diesen Kongress gemeinsam ins Leben gerufen und das Symposium inzwischen für Experten zu einer Hausnummer gemacht, schätzt Bretschneider ein. „Als wir uns vor elf Jahren zusammengesetzt haben, sind wir mit dem Ziel angetreten, einen wissenschaftlichen Kongress zu organisieren, der sich von anderen abhebt“, erklärt Jörgen Bretschneider.

„Wir wollten das wissenschaftliche und fachlich wertvolle Gespräch mit anerkannten Referenten, aber mit solchen Themen, die die Kollegen täglich in der praktischen Arbeit anwenden können“, beschreibt der 63-jährige Leiter des zertifizierten Darmzentrums in der Asklepios-Klinik die eine Besonderheit. Die andere sei aus seiner Sicht der Tagungsort.

Rahmenprogramm

Bis zu sieben Monaten vorher legen die beiden Initiatoren die Themen fest und suchen die Referenten aus. „Fachpublikum und Redner begegnen sich gleichberechtigt auf Augenhöhe, es ist ein kollegiales Miteinander, das über Jahre gewachsen ist“, sagt der Weißenfelser. „Man kennt sich und man schätzt sich“, fügt er an. Das sei gut für die praktische Arbeit im Dienst der Patienten, bekräftigt der Chirurg. Für Bretschneider, einem der dienstältesten Chefärzte am Klinikum seiner Stadt, sei die Tagung Herzensangelegenheit. Jedes Jahr kämen neue Kollegen hinzu, die von der langen Tradition profitieren, sagt er.

Die Organisation und Durchführung des Symposiums betreiben Asperger und er ehrenamtlich - außerhalb der Dienstzeit. „Das machen wir seit zehn Jahren freiwillig“, unterstreicht Bretschneider. Bis hin zum Rahmenprogramm kümmern sich beide auch dieses Mal um die Veranstaltung. Ein Kongressmanagement aus Jena unterstütze dabei.

Für den sport-, kultur- und geschichtsinteressierten Chirurgen selbst, der nach deutschlandweiten Studien bereits als Oberarzt die Schlüssellochchirurgie in Weißenfels eingeführt hat, sei Engagement im Ehrenamt so neu nicht. Jörgen Bretschneider ist Mitglied des Weißenfelser Lionsclubs, des Naumburger Kunstvereins und der Weinbruderschaft.

Wie man Ehrenvorsitzender des Bismarckturm-Vereins wird, erklärt er so: „Ich wohne seit 1961 auf dem Klemmberg und kenne den Turm von Klettererlebnissen seit meiner Kindheit. Ich habe gern Brücken zu Unternehmern gebaut, die dem Verein bei der Restaurierung des Denkmals zur Seite standen.“

Der Arzt sieht sich als Netzwerker, auch wenn es um Fahrservice geht, Referenten für das Symposium von Bahn und Flughafen abzuholen sind. Andreas Kittel, Chef des Autohauses in Weißenfels, sei dabei ein verlässlicher Partner. (mz)