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Kindersachenbörse Kindersachenbörse: Gute Sachen für wenig Geld

Von Carmen Busch 08.03.2015, 13:48
Die Weißenfelserin Lisa Schilg sucht ein neues Kleid für Tochter Lina(v.l.).
Die Weißenfelserin Lisa Schilg sucht ein neues Kleid für Tochter Lina(v.l.). Lisker Lizenz

Grossgöhren/MZ - Kinder wachsen sehr schnell. Immer wieder benötigen sie neue Kleidung, Schuhe und auch etwas zum Spielen. Aber genauso schnell sind sie wieder aus ihren alten Kleidern herausgewachsen. Wohin aber mit diesen nur kurz getragenen Kindersachen? Diese Frage beschäftigte auch die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte „Die Rippacher Kinderkiste“. Vor elf Jahren riefen sie daher eine Kindersachenbörse ins Leben. Dass diese zu einer Erfolgsgeschichte wurde, beweist die Tatsache, dass am Samstag diese in den Räumen der Kindertagesstätte zum 22. Mal durchgeführt wurde.

„Bei unserer allerersten Börse passte das gesamte Angebot in einen Raum. Mittlerweile hat es alle Räume unserer Einrichtung erfasst“, erzählt Mareike Scholz, Leiterin der Kindertagesstätte. Sie sei sehr zufrieden mit dem Projekt „Kindersachenbörse“, denn mit soviel Zuspruch von außen habe sie anfangs nicht gerechnet. „Damals waren unsere Kinder noch klein und Zu Hause stapelten sich Berge von wenig getragenen Kleidern, Büchern und Spielsachen“, erinnert sich Scholz. Daraufhin habe sie sich mit ihren Kolleginnen ausgetauscht und festgestellt, dass es ihnen genauso ging. „Zuerst haben wir untereinander die Sachen getauscht, aber auch da blieb viel übrig und wir wollten es nicht einfach ausrangieren, also starteten wir mit der Kindersachenbörse“, erzählt die Leiterin weiter.

Geld für die Kindergartenkasse

Von anderen Börsen dieser Art schauten sie sich Kniffe und Strategien ab. Die Mitarbeiterinnen haben lange überlegt, wie sie etwas präsentieren und wie auch ihre Einrichtung davon profitieren könnte. „Wir haben uns entschlossen, die Artikel wie in einem Warenhaus zu präsentieren. Unsere 150 Verkäufer müssen zudem auch nicht selbst an den Tischen stehen, sondern wir verkaufen für sie“, erklärt Scholz und räumt ein, dass auch ihre Einrichtung von dem Verkaufspreis 20 Prozent erhält. „In diesem Jahr wollen wir von unserem Gewinn ein paar neue Geräte für unseren Turnraum anschaffen“, verrät sie hoffnungsvoll, denn so können sie aus der eigenen Kindergartenkasse etwas bezahlen und sind nicht auf Fördermittel oder Ähnliches angewiesen.

Über den Ansturm auf ihre Einrichtung wundern sich die vielen Mitarbeiterinnen, die auch für das leibliche Wohl ihrer Besucher mit Kaffee und Kuchen sorgen, nicht mehr. „Diese Veranstaltung gibt es bei uns zweimal im Jahr und es kommen immer mehr Gäste zu uns“, freut sich Scholz sehr über den Erfolg.

Viele preiswerte Sachen

„Wir profitieren von den Börsen sehr“, gibt Beatrice Lakotta aus Taucha zu. Sie und ihr Mann Robert besuchen jede Kindersachenbörse im gesamten Burgenlandkreis. „Für unsere kleine Fabienne haben wir sehr viel preiswerte, aber hochwertige Kleidung gefunden“, sagt der junge Familienvater und seine Ehefrau pflichtet ihm bei: „Den halben Hausstand unserer Tochter haben wir so sehr viel günstiger zusammenstellen können. Man muss den Frauen hier auch mal für ihr Engagement danken, denn wir sparen ganz schön viel Geld durch sie.“