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Kindermalereien weisen den Weg

Von KARIN GROSSMANN 22.03.2010, 18:03

MUSCHWITZ/MZ. - Doch die Bilder, die von den Kindern des Dorfes gemalt worden waren, dann gedruckt und an Metallfahnen montiert wurden, konnten bis dahin nicht quer durch den Ort an jedem Standort in den Boden gerammt werden. Pünktlich zum Frühlingsbeginn war das am sonnigen Montag dann aber möglich.

"Wir gehören doch jetzt zur Stadt Lützen", sagt Brigida Böttcher, die mit ihrem Mann Wolfgang das Projekt begleitete. Lützens Bürgermeister Maik Reichel (SPD) habe sich für das Projekt interessiert, sich die originalen Bilder angeschaut. "Er hat den Lützener Bauhof beauftragt, die Metallfahnen einzubauen", sagt die Künstlerin und gibt den Bauplan weiter. Schließlich soll jedes spezielle Kunstwerk am richtigen Platz stehen und quer durch das Dorf führen. Vom Eingang zur Dorfeiche, den Gasthof, Grunau, den Anger, den Kirchgarten und den Dorfplatz können sich die Dorfbesucher auf Entdeckungstour durch Muschwitz begeben. An zehn Standorten finden sie eine Metallfahne, ein passend gedrucktes Kinderbild auf der einen Seite und informativem Text zu eben jenem Objekt auf der anderen. Peter Berger, der Lützener Bauhofleiter, hat Betonestrich und den Bohrer mitgebracht. Zudem achten seine Mitarbeiter Heigo Frick und Olaf Schneider beim Einbau darauf, dass die Kunstwerke aus vorbeifahrenden Autos gut zu sehen sind, damit das Interesse geweckt wird, anzuhalten, auszusteigen und das Dorf zu besichtigen.

An der Dorfeiche wird die erste Fahne in den Boden gesetzt. Auf ihrem Bild hat Patricia de Boer "Die Eiche vor unserem Haus" in Acrylfarbe gemalt. Ihrer Familie gehört seit 2000 die Muschwitzer Agrar GmbH. 150 Hektar Ackerfläche und 300 Tiere versorgt Vater Nico de Boer mit seinen drei Mitarbeitern.

Es lohnt sich, einen Frühlingsspaziergang durch Muschwitz zu machen, um das Dorf-Bilder-Buch zu entdecken. Ein Gaststättenbesuch kann dabei nicht nur Ziel sein, um Hunger und Durst zu löschen. Brigida Böttcher weist den Weg in die 1. Kinder-Dorf-Galerie. "Im Gasthof hängen die Originale", sagt sie. Diese 23 Kunstwerke hat sich zur Frauentagsfeier auch die 82-jährige Utti Müller gern angeschaut und meint, dass man ruhig mal zum Essen nach Muschwitz fahren könne, um sich die Bilder im Gasthof live anzuschauen.

Ein Ende für das Dorf-Bilder-Buch und die Kinder-Dorf-Galerie wird es wohl nicht geben. Auch wenn das ein Jahr geförderte Projekt zu Ende ist. "Am Sonnabend malen wir schon wieder", sagt die Künstlerin. Die Mädchen und Jungen werden den Muschwitzer Osterbaum vergrößern.