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Kinderbetreuung in Deuben Kinderbetreuung in Deuben: Zwei Kitas in einem Haus

Von Julia Reinard 20.08.2013, 18:12
Unter einem Dach - Iris Wiegand aus Teuchern und Elke Göcker aus Deuben betreuen die Kinder.
Unter einem Dach - Iris Wiegand aus Teuchern und Elke Göcker aus Deuben betreuen die Kinder. Peter Lisker Lizenz

Deuben/MZ - Um zu merken, wie voll es in der Kindertagesstätte (Kita) Deuben ist, muss man die Garderoben zählen. Da gibt es eine rechts und eine links des Eingangs, eine weitere vor einem Bad und noch eine zwischen Speise- und Schlafraum. Dabei wäre der eigentlich zum Turnen da, aber mit drei Mal so vielen Kindern wie sonst, wurden Prioritäten gesetzt. Schlafen ist wichtiger als Turnen.

Die Teucherner Kita „Haus der kleinen Waldgeister“ erhält einen zweiten Fluchtweg – eine Treppe, die außen aus dem Obergeschoss führt. Und weil der Baulärm zu groß wurde, sind die 54 Kinder und ihre Erzieherinnen bei den Nachbarn in der Deubener Einrichtung untergekommen. Dort werden normalerweise 33 Kinder betreut.

87 statt 33 Kinder

Eine große Umstellung also. Und doch sagt Elke Göcker, die stellvertretende Leiterin der Kita Deuben: „Es läuft gut, die Kinder haben Freundschaften geschlossen.“ Tatsächlich war die Umstellung zuerst einmal logistischer Natur: Wo bringt man all die Kinder unter? Sie brauchen Matratzen, Bettzeug, Platz für Zahnputzbecher, ihr Plastikgeschirr, ein Ort für die Meerschweinchen und einen Platz für Kleidung wie Schuhe.

Mitarbeiter des Bauhofs schafften die Garderoben von Teuchern nach Deuben und brachten sie an. Die Tierchen haben eine Ecke gefunden, in der Küche steht seit dem Zuwachs ein Schrank mit dem Teucherner Geschirr. Die Zahnputzbecher sind eng zusammengerückt, beim Bettzeug wurde ausgeholfen, die Matratzen werden gestapelt.

Da die Gäste im Juni eingezogen sind und seitdem vorwiegend gutes Wetter war, wird viel im Freien gespielt. Während der ganz heißen Tage haben alle gemeinsam in den Planschbecken aus Teuchern gespielt. Ansonsten wird Roller und Dreirad gefahren, flitzen die Kleinen draußen rum und spielen miteinander. Eine richtige Herausforderung wird es wahrscheinlich, wenn das Wetter schlechter wird. Dass sie die dort erleben, ist recht wahrscheinlich, nachdem bekannt wurde, dass die Bauarbeiten in der Teucherner Einrichtung länger dauern. Hieß es anfangs noch, die Bauarbeiten würden vielleicht schon im September beendet, spricht Bauamtsleiter Lothar Gieler nun von der „Zielstellung Ende November“ und betont: „Wir müssen vor dem Frost fertig sein.“

Abstimmung und Rücksicht

Angelika Hartmann weiß, dass gut 80 Kinder in drei großen Räumen zu beschäftigen, anstrengend werden kann: „Wir hatten ja schon schlechtere Tage, da haben wir es gelöst, aber was bei tagelangem Regen wäre?!“ Es erfordere dann auf jeden Fall enge Abstimmungen untereinander.

Abstimmung und Rücksicht werde auch jetzt groß geschrieben. Doch bleiben die Kinder vorzugsweise in den bisherigen Gruppen. Genau wie die Betreuerinnen. „Wir sind intern wie in den eigenen Kindergärten strukturiert“, erklärt Angelika Hartmann. Das heißt aber nicht, dass beide Seiden isoliert für sich bleiben. Im Gegenteil: „Es wird schon abgeguckt“, fügt Elke Göckler hinzu.

Und so nehmen am Ende vielleicht trotz der Einschränkungen alle noch etwas aus dieser ungewöhnlichen Zeit mit.

Neue Heizungsrohre werden in der Teucherner Kita von der Firma Kloss, Heizung, Sanitär verlegt. Hier ist Marco Schwarze bei der Arbeit.
Neue Heizungsrohre werden in der Teucherner Kita von der Firma Kloss, Heizung, Sanitär verlegt. Hier ist Marco Schwarze bei der Arbeit.
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