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Jubiläum in Weißenfels Jubiläum in Weißenfels: Pestalozzischule feiert 110 Jahre

Von andreas richter 20.03.2015, 17:27
Ein Blick auf den Schulhof der Weißenfelser Pestalozzischule.
Ein Blick auf den Schulhof der Weißenfelser Pestalozzischule. Michael Thomé Lizenz

Weissenfels - Das große Jubiläum hatten sie irgendwie verpasst. Lehrerin Elgin Schaffer kann sich jedenfalls nicht daran erinnern, dass die Weißenfelser Pestalozzi-Förderschule ihr 100-jähriges Bestehen richtig gefeiert hat. Doch nun wollen Schüler und Lehrer das 110-jährige Jubiläum ihrer Schule nicht spurlos vorübergehen lassen.

„Wir stecken mitten in den Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier“, erzählt Elgin Schaffer. Seit fast 35 Jahren ist die heute 60-jährige Lehrerin dabei. Sie kann sich noch an die Zeiten der Ofenheizung und den früheren Standort am Hirsemannplatz erinnern.

In einer kleinen Chronik sind wichtige Daten der mittlerweile mehr als hundertjährigen Geschichte der Pestalozzischule festgehalten. Der Chronik zufolge hatte alles 1905 mit einer Hilfsklasse mit 24 Schülern in sechs Klassenstufen angefangen. Die Klasse unterstand der Knaben-Bergschule. Im Jahr 1911 wurde die Schule, mittlerweile im St. Claren-Kloster untergebracht, mit 75 Schülern in drei Klassen selbstständig.

1922 erfolgte der Umzug in das Schulgebäude am Hirsemannplatz. 1924 erhielt die Schule den Namen des Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827). Seit dem Schuljahr 1988/89 hat die Schule ihren Sitz in der Johannes-R.-Becher-Straße in Weißenfels-West. (ari)

Heute ist die Bildungsstätte in Weißenfels-West eine Förderschule für Lernbehinderte mit rund 140 Schülern, 28 Lehrern, vier pädagogischen Mitarbeitern und einer Sozialarbeiterin.

Am Montag, 13. April, soll das kleine Jubiläum nun gefeiert werden. Viele frühere Lehrer haben eine Einladung erhalten. Mit einigen Mühen hat Elgin Schaffer in den vergangenen Monaten recherchiert, um die aktuellen Adressen früherer Kollegen herauszubekommen. Schüler der 9. Klasse bereiten eine Führung für die Ehemaligen vor. Beim offenen Unterricht sollen die Gäste von 9 bis 10.30 Uhr einen Einblick in die pädagogische Arbeit der Förderschule erhalten. Und schließlich soll ein buntes Treiben auf dem Schulhof den Vormittag beschließen.

Spendensammeln für ein neues Spielgerät

Stichwort Schulhof. Das Jubiläum wollen Lehrer und Schüler nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, dass es auch an ihrer Schule noch einiges zu verbessern gibt. „Der Spielplatz auf dem Schulhof ist doch recht dürftig ausgestattet“, beschreibt Fachlehrer Matthias Schirmer die Situation. Um den Hof ein wenig attraktiver zu machen, sammelt die Schule für ein neues Spielgerät, einen elf Meter langen Gummi-Laufsteg. Kostenpunkt: 4 500 Euro. An die Spitze der Bewegung hat sich der Schulförderverein gesetzt, in dem Schirmer ebenso mitarbeitet wie seine Kollegin Elgin Schaffer. Mit Schulkinotag oder Busfahrten organisiert der Verein im Laufe des Schuljahres verschiedene Höhepunkte. Jüngstes Beispiel: der traditionelle Weihnachtsmarkt, bei dem unterm Strich immerhin eine Einnahme von 1 200 Euro für das neue Spielgerät stand. Nun hoffen die Akteure, dass sich gerade im Jubiläumsjahr noch der eine oder andere Unterstützer findet. (mz)

Kontakt zum Förderverein der Pestalozzischule gibt es unter Telefon 03443/80 10 04.