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Hündin stirbt nach Kaiserschnitt Hündin stirbt nach Kaiserschnitt: Hundeamme für Weißenfelser Welpen gesucht

Von Jan Iven 21.04.2016, 08:07
Diese Hündin hat einige der Welpen in ihren Wurf aufgenommen.
Diese Hündin hat einige der Welpen in ihren Wurf aufgenommen. Privat

Weißenfels/Bad Bibra - Es war eine dramatische Nacht am vergangenen Wochenende. „Unsere Hündin Kylie sollte ihre Jungen kriegen. Aber wir haben gleich gemerkt, dass etwas nicht stimmte“, erzählt Kirsten Hartung aus Bad Bibra der MZ. Das erste Junge kam falsch herum zur Welt und die Labrador-Dame wurde immer schwächer. Und so packte die besorgte 45-jährige Unternehmerin die Hündin und den ersten Welpen in ihren Wagen und fuhr für die weitere Entbindung zu befreundeten Tierärzten nach Weißenfels.

„Auf dem Röntgenbild haben wir gesehen, dass noch neun weitere Welpen kommen sollten“, sagt Kirsten Hartung. „Schließlich haben wir uns für einen Kaiserschnitt entschieden.“ Mit Erfolg. Die kleinen Labradore kamen endlich nach einer langen Nacht zur Welt und die Mutter war zunächst stabil. Die kleinen Hunde konnten sogar gleich ihre erste Muttermilch saugen. Und so nahm Kirsten Hartung die Tiere wieder mit nach Hause. Doch im Verlauf der weiteren Nach verstarb die Mutter überraschend. „Es war einfach Schicksal. Die Tierärzte haben wirklich ganz tolle Arbeit gemacht“, sagt Kirsten Hartung traurig.

Wie sollten die kleinen Welpen ohne ihre Mutter versorgt werden? „Wir haben mit vielen lieben Bekannten die Kleinen erstmal per Hand gewärmt“, sagt Kirsten Hartung. Im Internet, über Tierärzte und Vereine wurde nach größeren Hundeammen gesucht, die selber gerade geworfen haben und die kleinen Waisen mitversorgen können. Worüber Hartung sich besonders freut: Die Vermittlung der Labradorwelpen läuft bis auf weiteres über den Tierschutzverein Saale-Unstrut in Naumburg-Eulau. „Wir haben zunächst fünf Welpen erfolgreich an eine Hundeamme in Hessen vermittelt. Die anderen fünf Tiere sind derzeit noch in Jena untergebracht“, erzählt Vereinsvorsitzende Ute Hanold.

In Hessen wurden die Tiere unterdessen sehr gut angenommen. „Das sind auch Labradore und die Mutter hat ebenfalls vor fünf Tagen geworfen. Das ist einfach optimal“, sagt Kirsten Hartung. Auch in Jena klappte es zunächst ganz gut. „Die Berner Sennenhündin hat die Labradore gleich abgeschleckt und schläft in der Nacht auch manchmal bei ihnen.“ Ihr eigener Nachwuchs ist aber bereits vier Wochen alt. „In der Zeit verändert sich die Milch, so dass sie nicht mehr so gut zu den frischgeborenen Welpen passt“, sagt Kirsten Hartung. Die Kleinen müssten auch getrennt gehalten werden. „Aber die Mutter kümmert sich ganz lieb um alle.“

Trotzdem wird nun doch noch eine weitere Hundeamme gesucht. „Wir hoffen, dass wir noch eine bessere Lösung für die Kleinen finden“, sagt Kirsten Hartung. Gesucht wird eine Hündin einer großen bis mittleren Rasse, die ebenfalls in den vergangenen zehn Tagen geworfen hat und im besten Fall aus Mitteldeutschland kommt. Möglich seien etwa Labradore, Schäferhunde oder Berner Sennenhunde. „Wir hatten auch schon ganz liebe Angebote von Yorkshire-Besitzern, aber das passt natürlich nicht“, sagt Kirsten Hartung.

Mindestens acht Wochen sollen die kleinen Labradore nun bei ihren Ammen bleiben. Für die Zeit danach haben alle bereits ein neues Zuhause gefunden. „Kylie war eine ganz besonders liebe Hündin, deswegen wollten alle ihre Welpen haben“, sagt Kirsten Hartung. Sie selbst ist zwar sehr traurig über Kylies Tod, möchte aber auch wieder einen der Welpen aufnehmen. (mz)

Besitzer von möglichen größeren Hundeammen können sich an den Tierschutzverein Saale-Unstrut wenden: [email protected]