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Kultur Heinrich-Schütz-Musiktage beginnen am Freitag in Weißenfels

Welches besondere Angebot auch auf dem Programm steht.

Von Andreas Richter 04.10.2022, 16:00
Das Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus
Das Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus Foto: Peter Lisker

Weißenfels/MZ - Am 14. Oktober wird in Weißenfels deutschlandweit Einmaliges geschehen. Dann wird das Ensemble „Sing & Sign“ ab 17.30 Uhr in der Marienkirche Chormusik zu Gehör bringen, die simultan in Gebärdensprache übersetzt wird. „So etwas hat es bisher nur für Werke von Bach gegeben“, sagt Dr. Maik Richter, der Leiter des Weißenfelser Heinrich-Schütz-Hauses. Im Jahr seines 350. Todestages soll nun auch Musik von Schütz für gehörlose Menschen mit den Augen zu erleben sein.

Das besondere Konzert im Gotteshaus am Markt ist eine von insgesamt 13 Veranstaltungen, die die Besucher des Heinrich-Schütz-Musikfestes vom 7. bis 16. Oktober allein in Weißenfels erleben können. Insgesamt stehen in dem Zeitraum 57 Veranstaltungen auf dem opulenten Programm - neben Weißenfels in Dresden, Bad Köstritz, Gera, Torgau und Zeitz. Eröffnet wird das Fest in diesem Jahr in Weißenfels, wo Heinrich Schütz seine Kindheit und die letzten Jahre seines Lebens verbracht hat.

Eröffnung in der Schlosskirche

„Das Fest beginnt mit einem klein besetzten, intimen Konzert in der Schlosskirche“, blickt Richter voraus. Die „Musikalischen Exequien“ des Meisters sowie Werke seiner Zeitgenossen werden an diesem Freitag , 7. Oktober ab 20 Uhr vom belgischen Ensemble Vox Luminis zu hören sein. „Die Exequien sind das wohl bekannteste Werk von Schütz. Das Publikum soll an diesem Abend zur Ruhe kommen und Musik intensiv genießen“, wünscht sich Richter.

Nicht wegzudenken aus dem Programm des alljährlichen Musikfestes ist das Wandelkonzert mit Ensembles aus der Region. Der Weißenfelser Veit Richter wird dabei am Samstag, 8. Oktober, 10 Uhr in die Rolle des Heinrich Schütz schlüpfen. „Wir haben uns nach den Erfahrungen vergangener Jahre diesmal für eine Strecke der kurzen Wege mit sieben Stationen entschieden“, erklärt Maik Richter, der an diesem Vormittag den Schütz-Schüler Johann Theile geben wird. Der etwa 90-minütige Rundgang führt vom Treffpunkt Stadtpark über den Rosalskyweg und das Kloster, den „Goldenen Ring“ und den Palmenbrunnen auf der Jüdenstraße bis zur Marienkirche und von dort zum Heinrich-Schütz-Haus in der Nikolaistraße.

Sitzungssaal wird Konzertstätte

Erstmals wird in Weißenfels auch der sanierte Sitzungssaal des Rathauses als Spielstätte des Schütz-Musikfestes genutzt. Am 13. Oktober, 20 Uhr, werden beim Konzert „Passacaglie d’amore“ alte und neue Liebeslieder erklingen. „Ein reizvoller Abend, der zeigt, dass man zu Zeiten von Schütz sehr wohl auch den weltlichen Genüssen zugetan war“, sagt der Chef des Schütz-Hauses.

Die meisten Veranstaltungen des diesjährigen Festes finden in der Marienkirche statt - gerade im Jahr des 350. Todestages von Schütz ein wahrhaft authentischer Ort. In der Marienkirche, so Richter, habe der Meister nachgewiesenermaßen 13 Mal eine Taufpatenschaft übernommen. Und das Gotteshaus sei ein Ort von „überragender Akustik“. Wovon sich auch die Gäste des musikalischen Festgottesdienstes überzeugen können, der am Sonntag, 16. Oktober um 10.30 Uhr den Schlusspunkt unter den Veranstaltungsmarathon in Weißenfels setzen wird.

Das genaue Programm und Tickets unter www.schütz-musikfest.de