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Heinrich-Schütz-Haus Heinrich-Schütz-Haus: Wiedereröffnung am 13. Oktober

Von Thomas Schöne 01.06.2012, 06:00
Das Wohnhaus des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) in Weißenfels (FOTO: DPA)
Das Wohnhaus des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) in Weißenfels (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Weißenfels/dpa. - Der Alterswohnsitz des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) in Weißenfels (Burgenlandkreis) erstrahlt weitgehend wieder im Originalzustand. „Das ist ein Kleinod, welches jetzt in einer Reihe mit dem Händel-Haus Halle und dem Bachmuseum Leipzig stehen kann“, sagte die Geschäftsführerin des Heinrich-Schütz-Hauses, Henrike Rucker, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Das Schütz-Haus sei in Deutschland die einzige originale Wohn- und Arbeitsstätte eines Komponisten aus der Barockzeit. Das historische Gebäude steht seit 2006 im Blaubuch der Bundesregierung - als ein „Kultureller Gedächtnisort“ mit besonderer nationaler Bedeutung.

Die umfassenden Baumaßnahmen an dem um 1550 erbauten Renaissancehaus hatten 2010 begonnen. „Das Schütz-Haus wurde für rund 1,9 Millionen Euro saniert. Dazu kommen noch 600 000 Euro für die neue Dauerausstellung“, sagte Rucker. Die festliche Wiedereröffnung sei für den 13. Oktober geplant. „Dann erwartet die Besucher eine nach modernen Maßstäben aufgebaute Dauerausstellung“, sagte sie. Gezeigt werden rund 500 Exponate. „Zu den Besonderheiten gehören zwei etwa 350 Jahre alte Handschriftenfragmente von Schütz“, sagte die Geschäftsführerin. Die handtellergroßen Papierstreifen wurden 2010 unter der Dielung entdeckt.

Das Museum will Originale künftig mehr in den Mittelpunkt rücken. In der Dauerausstellung werden aber auch Reproduktionen gezeigt. Zu den Exponaten zählen Texte, Notenhandschriften, Instrumente und Bilder, aber auch Alltagsgegenstände aus dem Haushalt von Schütz. Er kaufte das dreistöckige, damals rund 100 Jahre alte Gebäude, im Jahr 1651. Der Komponist ließ es von Grund auf sanieren und neu einrichten. „Unter dem Dach richtete sich der damals berühmte Dresdner Hofkapellmeister seine Komponierstube ein“, sagte Rucker.

Schütz komponierte im Laufe seines Lebens über 500 Stücke, hauptsächlich Kirchenmusik für die Hofgottesdienste. Einige Notenhandschriften befinden sich heute in der Landesbibliothek in Kassel (Hessen). In Weißenfels lebte Schütz während seiner Kindheit zwischen 1590 bis 1599 sowie im Alter dauerhaft seit 1657 bis zu seinem Tod im Jahr 1672. Er starb aber in Dresden, wo er auch begraben wurde.