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Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels: Sächsische Besucher auf Ideen-Klau

Von bärbel schmuck 31.01.2014, 15:45
Beim Rundgang: Das klingende Notenpult fasziniert die Gäste aus Sachsen.
Beim Rundgang: Das klingende Notenpult fasziniert die Gäste aus Sachsen. Peter Lisker Lizenz

weissenfels/MZ - Sie seien begeistert vom Aufbau der neuen Ausstellung und sie hätten viel gelernt für ihre eigene Arbeit in verschiedenen Vereinen. Dieses Fazit zogen Mitglieder des Fördervereins „Historisches Handwerkerhaus“ und von Gremien der Geschichte und Denkmalpflege, Museologen und Architekten sowie Vertreter des städtischen Amtes für Kultur und Tourismus Torgau nach einem Arbeitsbesuch im Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus.

Anregungen für die Gäste

Während hinter dem gleichnamigen Musikverein in der Saalestadt ein langer und steiniger Weg bis zur Eröffnung eines klingenden und zeitgemäßen Museums liegt, haben die Kollegen aus Sachsen einen solchen noch vor sich. Bemühen sie sich doch nach der Rettung des Handwerkerhauses vor dem Verfall um ein weiteres Denkmal - das kleine Priesterhaus (Spalatinhaus), um das Gebäude einer musealen Nutzung zuzuführen. Gastgeberin und Musikvereinsgeschäftsführerin Henrike Rucker zeigte und erläuterte während eines Rundganges durch das Schützhaus in der Nikolaistraße 13 nicht nur die Präsentation einschließlich des neuen Kindermuseumspfades.

Klau des Mäusenestes

Die Leiterin der Musikergedenkstätte gab auch wertvolle Tipps und Hinweise zum Thema Fördermittel und Sponsoring. Besonders angetan zeigten sich die Gäste aus Torgau und Meißen von besonderen Exponaten wie dem klingenden Notenpult, um das sie sich gruppierten und als kleiner Chor mitsangen. Auch der ausgestellte „Notenrest im Mäusenest“ kam gut an bei den Frauen und Männern im Haupt- und im Ehrenamt. „Wir haben zwar kein Mäusenest, sondern ein Rattennest, deshalb klauen wir uns diese witzige Idee für eine Ausstellung, um Laien Kirchenmusik gut verständlich nahe zu bringen - so wie das beispielgebend die Weißenfelser machen“, sagte eine junge Museologin anerkennend. Und Henrike Rucker erklärte schmunzelnd, dass sie nichts dagegen habe und sich gerne in die Karten gucken lasse.

Hilfreiche Schule

Kirchenmusikdirektor Ekkehard Saretz aus Torgau, der vor einem Jahr mit seiner Frau das Schützhaus besucht hatte, sei die Anregung zu einem solchen Erfahrungsaustausch vor Ort zu verdanken, sagte Jürgen Herzog. Der Vorsitzende des Geschichtsvereins verwies auf den Begründer der deutschen Kirchenmusik, Johann Walter, dem die Torgauer eine moderne Ausstellung im kleinen Priesterhaus widmen wollen. Die Gespräche in Weißenfels und der Rundgang durch den Alterswohnsitz von Schütz seien eine hilfreiche Schule gewesen.