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Internationales Radrennen Heimspiel für den Meister beim Mountainbike-Rennen am Weißenfelser Klemmberg

Nationale und internationale Radfahrer kämpfen am Klemmberg in Weißenfels um Siege. Fahrer des Gastgebers White-Rock mischen ganz vorne mit.

Von Nico Grünke 12.07.2021, 11:02
Christopher Maletz (rechts) ging am Wochenende in Weißenfels im Trikot des Deutschen Meisters an den Start. Im Bild links neben ihm: sein Weißenfelser Teamkollege von White Rock, Tommy Galle.
Christopher Maletz (rechts) ging am Wochenende in Weißenfels im Trikot des Deutschen Meisters an den Start. Im Bild links neben ihm: sein Weißenfelser Teamkollege von White Rock, Tommy Galle. (Foto: Julia Bachmann)

Weissenfels/MZ - Schon am Start stellte Christopher Maletz eine Art Blickfang dar: In einem weißen Trikot mit schwarz-rot-goldenem Brustring darauf hatte sich der Mountainbiker vom Verein White-Rock Weißenfels in sein Heimrennen gestürzt. Bei der hochkarätig besetzten Sportveranstaltung am Klemmberg nahmen insgesamt um die 500 Fahrer die verschiedenen Strecken unter die dicken Reifen ihrer Sportgeräte. Das Mountainbike-Rennen in Weißenfels gehört seit Jahren zu den Höhepunkten im Rennkalender des Bundes Deutscher Radfahrer. In mehreren Altersklassen wurden am Wochenende jetzt wieder die Besten gesucht - und das teils sogar mit internationaler Beteiligung.

Titelträger seit 2019

Christopher Maletz war am Sonntag in der Disziplin Cross-Country gestartet. In der Seniorenklasse kämpfte er um den Sieg mit und zählte zu den Favoriten. Das war schon am besagten Trikot zu erkennen. Denn als amtierender Deutscher Meister durfte es Maletz als einziger Fahrer im gesamten Feld tragen. Bei einer Regenschlacht in Bayern hatte er es im vergangenen Herbst für sich und seinen Verein erobert. Das aus Thüringen stammende White-Rock-Mitglied konnte sogar das Kunststück vollbringen, seinen Titel zu verteidigen. Denn 2019 war Christopher Maletz erstmals Deutscher Meister bei den Senioren geworden. „Da gab es dann eine schöne Siegerehrung vor Publikum“, erinnerte sich der 36-Jährige kurz vor dem Rennen am Klemmberg gern an einen seiner größten Erfolge.

Das spezielle Trikot hätte er schon in der vorigen Saison gern öfter präsentiert. Aber wegen Corona fiel fast eine gesamte Wettkampfperiode sprichwörtlich flach. „Wir hatten 2020 dann zum eigentlichen Saisonende hin noch etwa eine Handvoll Rennen.“ Die nationale Meisterschaft mit der geglückten Titelverteidigung etwa konnte noch kurz vor dem erneuten Lockdown über die Bühne gehen - für seinen Trainingsfleiß durfte sich Maletz also noch belohnen. Aber die Zeremonie zu Ehren der Besten war nach der Titelverteidigung schon eine andere. „Bei meiner zweiten Meisterschaft gab es die Siegerehrung ohne Publikum. Ein paar Fotografen waren dabei, viel mehr war nicht.“

Trophäen nicht wie gewohnt überreicht

Die Trophäen wurden auch nicht wie gewohnt überreicht. Die Sportler mussten sie sich selbst nehmen. Abstand halten war angesagt. Und auch die zweite Rennsaison als amtierender Meister war bislang geprägt von der Pandemieeindämmung: „Ich hatte noch nie eine so lange Zeit ohne Wettkampf“, erwähnte Maletz, der seit Anfang der 1990er Rennen fährt. Der 36-Jährige ergänzte, dass die DM im vergangenen Herbst tatsächlich sein letzter Wettkampf vor dem Rennen am Klemmberg war. Das Meistertrikot durfte er also am Wochenende in Weißenfels zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison zeigen.

Vor dem Rennen war der 36-Jährige allerdings unsicher, ob es zum erhofften Sieg reichen würde. „Mich hat eine Sommergrippe erwischt.“ Mehrere Tage musste Maletz deshalb aussetzen, um seinen Körper zu schonen. Vor den Langzeitfolgen einer Coronainfektionen hat der Mountainbiker etwas Angst. „Deshalb habe ich mich mehrfach auf das Virus getestet. Alle waren zum Glück negativ.“ Dem Start in Weißenfels stand also nichts mehr im Weg. „Aber unter den Umständen und der langen Pause weiß man nicht so richtig, wo man steht.“

Die größte Konkurrenz in seiner Altersklasse kam in Person von Tommy Galle quasi aus dem eigenen Stall. Galle startet wie Maletz ebenfalls für White-Rock. Beide verstehen sich und halten ihrem Verein bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten die Treue. „Ich fühle mich im Verein wohl und hatte in der langen Zeit noch nie die Idee, vielleicht zu wechseln“, betonte Maletz. Der Verein ist übrigens auch auf dem Meistertrikot zu finden, weil Christopher Maletz spezielle Varianten der Trophäe hatte anfertigen lassen.

Weißenfelser Doppelsieg

Mit einem Erfolg im Heimrennen wollte der 36-Jährige seine Sportfreunde aus Weißenfels zusätzlich stolz machen. Das Seniorenrennen lief dann optimal aus Sicht der Gastgeber: Tommy Galle dominierte auf der Geländestrecke und gewann deutlich. Gleich dahinter sorgte Christopher Maletz im Trikot des deutschen Meisters für einen Doppelerfolg der Weißenfelser - der Höhepunkt aus Sicht der White-Rock-Mountainbiker an einem langen Rennwochenende, das weitere gute Platzierungen für die Gastgeber in den anderen Kategorien brachte.