Goldschmied wirft nach einem zähen Ringen Hut in den Ring
WEISSENFELS/MZ. - Das gab es noch nie. Es wäre auch fast passiert, aber auf Nachfrage der MZ hat inzwischen Goldschmiedemeister Jens Fischer aus der Saalestadt seinen Hut in den Ring geworfen. Zusammen mit seiner Tochter Anne-Maria Fischer (21) will der 46-jährige Herr der Ringe teilnehmen - zum ersten Mal übrigens.
"Eine solche Veranstaltung ohne Trauringe und anderen Schmuck könnte ich mir nicht vorstellen", erklärt Melanie Albrecht, die als Inhaberin des Parkhotels "Güldene Berge" die Messe mit einer Handvoll Ausstellern vor 14 Jahren in Weißenfels ins Leben gerufen hatte. "Das wäre wie ein Himmel ohne Sterne oder wie Weihnachten ohne Tannenbaum", sagt sie. Tina Latzel stimmt ihr zu. Die 23-jährige Großkorbethaerin, die zum siebten Mal als Model Dessous aus dem Angebot der Firma Strumpf-Schmidt während der Modenschau präsentieren will, freut sich, dass Fischers nun einsteigen.
Ein Blick in das Werbe-Faltblatt zeigt, dass auch Annett Straube mit ihren Braut- und Festmoden aus Weißenfels im Gegensatz zum Vorjahr diesmal nicht mit im Boot sitzt, dafür aber erneut die Anbieter aus Altenburg. "Eine Hochzeitsmesse verträgt mehrere Anbieter von Brautmoden", meint Tina Latzel. Es seien doch auch bei den Gastronomen und Fotografen mehrere Handel- und Gewerbetreibende von hier integriert. Die Besucher würden dafür dankbar sein, wenn auch die Weißenfelser Brautmoden wieder teilnehmen würden. "Es muss niemand, der sein Handwerk versteht und wirklich gut ist, die Konkurrenz fürchten", ist Tina Latzel der festen Überzeugung.
Rosel-Maria und Frank Thill bestätigen das. Das Optiker-Paar, bei dem organisatorisch die Fäden für die Messe im Kulturhaus zusammenlaufen, bedauert, dass die Brautausstatterin fehlt und bisherige Goldschmiede den Rückzieher gemacht haben. Die MZ ging nicht nur bei Fischers, sondern auch bei weiteren Weißenfelser Juwelieren in die Spur. Bei Wenskes, die drei Mal an der Messe teilgenommen hatten, war von einer eigenen Trauring-Aktion im Geschäft in der Jüdenstraße zu hören. Zu mehr wollte sich Kathrin Wenske nicht äußern. Bernd Klapetz erklärte, dass er vor Jahren mehrfach signalisiert hatte mitzumachen - "Das war aber nie gewollt", erinnerte er sich. "Jetzt habe ich keine Lust, den Lückenbüßer zu spielen", äußerte der Mann in seinem Geschäft für Uhren und Schmuck in der Jüdenstraße.
Annett Straube, die ihr Fachgeschäft für Brautmoden in diesem Jahr erweitert hat und sich zunehmender Resonanz erfreut, "macht ihr eigenes Ding". "Ich bin vor der Messe nicht gefragt worden, ob ich dabei sein will", sagt die 42-jährige Einzelhändlerin. Zusammen mit dem ortsansässigen Fotograf Heiko Frischleder bereitet sie nun eine Hausmesse vor, die am letzten Sonnabend im Januar stattfinden wird.