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Gäste sehen Leimküche und Intercity

Von Holger Zimmer 24.09.2006, 16:11

Zorbau/MZ. - Darauf verwies Sören Neuhaus, der die Organisationsfäden mit in den Händen hielt. 1 500 bis 2 000 Besucher seien das gewesen, was man erwartet habe. Und die 21 Firmenbesuche zogen rund 500 Interessenten an.

Zunächst gingen aber die Tickets für die Führungen beim Unternehmen Roba, das im Vorjahr eröffnete, am schnellsten weg. Schon beim ersten Mal waren vier Mitarbeiter notwendig, die die Gruppen betreuten. Mit dabei war Rosmarie Fink (73). 15 Jahre habe sie das Gewerbegebiet wachsen sehen, nun wollte sie sich selbst mal einiges anschauen. "Es ist beeindruckend, was in den paar Jahren geschaffen wurde." Allerdings sei viel automatisiert, würden relativ wenige Arbeitskräfte gebraucht. Bei Roba seien es derzeit 45 und 55 sollen es mal werden. Kein Wunder, dass viele - wie zwei ihrer Söhne - in die alten Länder fahren müssten.

Jens Graul und Simone Ziegner waren extra mit dem Fahrrad gekommen. Der 42-jährige Offsetdrucker zeigte sich überrascht. Die Maschinen erinnerten ihn an die Zeitungsherstellung und die Technik hier sei schon etwas. Karin und Wolf-Rüdiger Plötz nutzten das Angebot, um ihren Sohn Andreas mal an seinem Arbeitsplatz zu besuchen. Der 37-Jährige arbeitet seit anderthalb Jahren bei Roba in der Verpackung. "Eine feine Sache," lobte der 65-Jährige Vater angesichts der modernen und sauberen Anlagen. Über 30 Jahre war er in den Ketten- und Nagelwerken tätig. Im einstigen Vorzeigebetrieb der Stadt habe es immer Hektik gegeben, wenn Delegationen zu Betriebsführungen gekommen seien. Davon kann auch seine Frau ein Lied singen, die Jahrzehnte in der Schuhfabrik "Banner des Friedens" Stepperin war.

Sie wurden von Vertriebsleiterin Dina Schimmelpfennig geführt. Vorbei an den bis zu dreieinhalb Tonnen schweren Papierrollen ging es zur Leimküche. Metallrollen sorgen für die Struktur der Wellpappe, die nach dem Zusammenkleben mit oberer und unterer Papierschicht in den ICE muss. Das Aussehen der Trocknungsstrecke ähnelt jedenfalls einem Intercity und eine digitale Anzeige mit Geschwindigkeit und Produktionsstand macht diesen Eindruck komplett. Von dem Transport über vollautomatische Bänder war auch Louis Bauer (8) überrascht.

Im Zelt nahe der Straße nach Granschütz stellten Kaninchen- und Geflügelzüchter 100 Tiere aus. Darunter waren acht Tauben und sechs Langohren von Gisbert Esche, der darauf verwies, dass die Borauer Kaninchenzüchter bald mal wieder eine Jungtierschau organisieren wollen. Auch für die Feuerwehr sollte der Tag der Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsgewinnung dienen. Immerhin ist sie im Gewerbegebiet für die Sicherheit zuständig. Deshalb zeigte sie ihre vier Fahrzeuge. Markwerbener, Rössulner sowie das Zeitzer Autohaus Hoevel waren mit alter Technik dabei. Und Thomas Lemmnitz, Christian Burger und Marc Beyer zeigten mit einer Explosion, dass ein Fettbrand nicht mit Wasser gelöscht werden darf.