Exorzisten und KettensägenmännerExorzisten und Kettensägenmänner: Besser Gruseln im "Horror-Circus"

Leißling - Der Name des Einkaufszentrums „Schöne Aussicht“ mag dieser Tage etwas trügerisch sein. Denn auf dem Parkplatzgelände grüßt ein großes Zirkuszelt des „Horror-Circus“. Grusel-Clowns, Exorzisten, Kettensägenmänner oder Graf Dracula treiben dort ihr Unwesen.
„Das ist kein normaler Zirkus, hier wird der Traum zum Albtraum“, sagt Liane Köllner, die für das Management des Zirkusses zuständig ist. Zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern hat sie die Idee vom Horror-Zirkus auf die Beine gestellt. „Wir wollten mal etwas Neues ausprobieren, und in unserer Familie sind eigentlich alle ein bisschen freakig“, erzählt Köllner. Am Freitagabend ist Premiere, noch bis zum nächsten Sonntag warten die einzigartig gruseligen Vorstellungen in der Manege auf die Zuschauer. Doch Vorsicht: um dorthin zu gelangen, müssen die Gäste zunächst ein Grusel-Labyrinth durchschreiten. „Das ist nichts für schwache Nerven“, verspricht Liane Köllner.
Horror-Circus in Leißling: Drahtseilakrobatik, Todesrad, Feuerjonglage und Stangenakrobatik
Ihr Sohn Giuliano, seit Kindesbeinen beim Zirkus dabei, hat die besondere Zirkus-Variante bei einer Amerika-Reise entdeckt und mitgebracht. Seit drei Jahren sind die Köllners nun mit den zwanzig Artisten des Zirkusses erfolgreich auf Tour. Mit dabei ist unter anderem Drahtseilakrobatik, ein Todesrad, Feuerjonglage oder Stangenakrobatik aus Kuba - und jede Menge furchteinflößende Gestalten.
„Wir brauchen hier locker 100 Liter Blut“, erzählt Liane Köllner. Kunstblut, versteht sich. Wobei es am Samstagabend sogar noch schlimmer kommt: Dann ist als Spezialgast der „Mann ohne Schmerzen“ Teil der Show. Wenn hier Nadeln durch die Haut gestochen oder die Bohrmaschine am Körper eingesetzt werden, wird wohlmöglich auch echtes Blut fließen. Natürlich ganz ohne Schmerzen.
Artistin im Horror-Circus: „Wir sind alle angesteckt mit dem Virus“
Schon seit Montag ist das Zirkusteam in Leißling am Aufbauen, Proben und Vorbereiten. Für Liane Köllner ist das nichts Ungewöhnliches, es ist ihr Alltag. Sie stammt aus einer Zirkusfamilie in siebter Generation, ihre Eltern waren Zirkusartisten, auch sie selbst war von der Kindheit an als Artistin aktiv, unter anderem beim Zirkus Krone. Und ihre vier Kinder sind es seit jeher ebenso. „Wir sind alle angesteckt mit dem Virus“, meint sie. „Ich kann mich nicht an eine Zeit ohne Zirkus erinnern.“
Das ganze Jahr ist Köllner so mit dem Wohnwagen unterwegs. Denn einen dauerhaften und festen Wohnsitz hat die Familie nicht. „Zuhause ist immer dort, wo der Wohnwagen steht. Ich kann mir gar nichts anderes vorstellen“, sagt sie. Nur für die Wintermonate außerhalb der Saison haben sie einen Stell- und Lagerplatz in Köthen. Doch bis dahin sollen erstmal noch etliche Zuschauer leidenschaftlich gegruselt, und zig Liter Kunstblut verbraucht werden.
Horror-Circus in Leißling: „Nur Grusel wäre ja irgendwann langweilig. Wir wollen die Leute gut unterhalten.“
Übrigens: trotz allen Gruselns, sagt Liane Köllner, komme der Spaß keineswegs zu kurz. „Nur Grusel wäre ja irgendwann langweilig. Wir wollen die Leute gut unterhalten.“ Wenn etwa der „Joker“ die Manege betritt, werde es die Zuschauer zwischendurch „vor Lachen aus den Sitzen reißen“, verspricht sie.
Na das sind ja dann irgendwie doch schöne Aussichten am Einkaufszentrum in Leißling.
››Horror-Circus am EKZ „Schöne Aussicht“ Leißling, Karten nur an der Circuskasse, 20-30 Euro, Schüler/Studenten/Rentner 5 Euro Rabatt. Vorstellungen Fr./Sa. 19 Uhr, So. 11 Uhr, kommende Woche: Do.-Sa. 19 Uhr, So. 11 Uhr. Reservierungen über 0163/7779798. (mz)