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Entspannungstrainerin aus Lützen Entspannungstrainerin aus Lützen: Klangschalen sind kein Hokuspokus

Von Klaus-Dieter Kunick 28.01.2016, 12:16
Kerstin Andrea versucht mittels Klangschalenmassage ihren Kunden bei seelischen Krisen, Stress oder körperlichen Beschwerden beizukommen. Sie bietet ferner Reiki an - eine weitere Entspannungsmethode. Menschen im Alter von 18 bis 80 Jahren kommen zu ihr.
Kerstin Andrea versucht mittels Klangschalenmassage ihren Kunden bei seelischen Krisen, Stress oder körperlichen Beschwerden beizukommen. Sie bietet ferner Reiki an - eine weitere Entspannungsmethode. Menschen im Alter von 18 bis 80 Jahren kommen zu ihr. Peter Lisker Lizenz

Lützen - Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung spirituelle Lebensberaterin? Nur wenige werden sich hierbei auskennen. „Das geht vielen so“, sagt Kerstin Andrea aus Lützen. Die 54-Jährige sieht das allerdings vollkommen entspannt und bringt einen ganz anderen Namen ins Spiel: Entspannungstrainerin - das dürfte wohl eher bekannt sein. Und entspannt plaudert sie auch in ihrer Praxis.

Mehrere Klangschalen stehen schön aufgereiht vor einem Schrank, gegenüber ein Tisch mit Stühlen, die weiß eingehüllt sind, daneben eine Liege. Kerstin Andrea spricht leise, im Gespräch geht es bedächtig zu. Hektik kommt in der Phase nicht auf. Soll auch nicht, schließlich kommen die meisten Patienten mit seelischen Krisen oder Stresssymptomen zu ihr. Ihre Mission: Helfen, Lindern. „Ent-wickeln“ nennt sie ihre Heilungsaufgabe, mit der sie Menschen, die zumeist aus der Region kommen, hilfreich zur Seite stehen will.

Dass sich die Reikimeisterin dem widmen kann, ist dem Zufall geschuldet. Als ihre Tochter Steffi mit 27 Jahren zu Besuch gewesen sei, stürzte diese und verletzte sich am Hinterkopf. Mit Folgen: Fast ein halbes Jahr habe sie kaum sprechen können, verbunden mit Schmerzen, die zu einem Kuraufenthalt führten. Ein junger Mann half der Tochter - er legte seine Hände auf den Hals von Steffi, die unmittelbar danach gespürt habe, dass es nun aufwärtsgeht. Kurze Zeit später konnte sie wieder sprechen. „Klingt wie Hokuspokus, ist aber keiner“, erklärt Kerstin Andrea, die mit Bernd verheiratet ist, den sie seit der 10. Klasse kennt.

„Das will ich auch lernen“

Aber die Geschichte hat einen wichtigen Nebeneffekt: „Ich habe sofort zu mir gesagt, das ist das, was ich gesucht habe. Das will ich auch lernen“, ergänzt die Lützenerin.

Seit dieser Zeit bietet sie Reiki an - eine Entspannungsmethode. Reiki, gesprochen Reki, stand fortan auf ihrer Bildungsliste. Entstanden aus den japanischen Wörtern rei, also Geist/Seele und ki, das für Lebensenergie steht. „Reiki ist ein esoterisches Konzept“, erklärt sie, „bei dem durch Auflegen der Hände Einfluss auf die Gesundheit des Menschen genommen werden kann.“ Unter spiritueller Lebensberatung verstehe sie die Aufarbeitung der Gefühlswelt. Sie spricht von positiver, universeller Energie, die fließt, und die dem Patienten guttue.

Gut eine Stunde verbringe sie damit, dem Menschen intuitive Heilbegleitung angedeihen zu lassen. Anfangs habe ihr Mann auch nicht daran glauben können. „Doch jetzt sagt er, dass es beruhigt“, ergänzt sie schmunzelnd und erzählt von einem Fall: Ein Patient habe an einer Allergie gelitten. Mit dem Handauflegen habe sie in ihm ein Bild aus seiner Kindheit erzeugt, dass er jahrelang verdrängt hatte - mittlerweile habe der Mann seine Allergie loswerden können. „Es gibt aber keine Erfolgsgarantie“, so Kerstin Andrea.

Gefühlsmäßiges Loslassen

Es handele sich beim Reiki nicht um eine logische, rein verstandsmäßige Herangehensweise. Vielmehr um ein gefühlsmäßiges Loslassen, sich fallen lassen komme dem eher nahe. Während der Behandlung herrsche im Wesentlichen Ruhe, es sei hilfreich, sich auf Ruhe einzustellen. Darüber hinaus versucht sie mittels Klangschalenmassage ihren Kunden bei seelischen Krisen, Stress oder körperlichen Beschwerden beizukommen. Wie die gelernte Krippenerzieherin, die gern liest, tanzen geht und im Garten arbeitet, künftig weiter verfahre, wisse sie noch nicht bis ins Detail.

Ihren Job als Kindergärtnerin in einer Einrichtung von Leuna wolle sie (noch) nicht aufgeben. Andererseits sei es schwierig, nach einem anstrengendem Arbeitstag Entspannung anzuwenden, „gut anwenden“, erläutert sie. Vielleicht drei Tage arbeiten und zwei Tage für ihre nebenberufliche Tätigkeit, das könnte möglicherweise funktionieren. „Mal sehen, ich habe mich noch nicht entschieden.“

Was ihr ein Leuchten in die Augen zaubert, ist, dass sie schon einige Dankschreiben und kleine Aufmerksamkeiten von Kunden erhalten habe. „Das freut mich und spornt mich an.“ Kerstin Andrea möchte zugleich Frauen raten, sich selbst mehr zu gönnen und nicht nur als funktionierendes Rädchen in der Familie zu fungieren. „Viele Frauen haben das einfach vergessen.“ (mz)