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Einbruchsserie Einbruchsserie: Angst macht sich in Großkorbetha breit

Von klaus-dieter kunick 02.03.2013, 16:23
Nicht nur bei der Familie von Anke Wartemann versuchten die Diebe einzubrechen. Sie zeigt in die Goethestraße von Großkorbetha, dass dort noch mehrere Einfamilienhäuser davon betroffen sind. Viele Einwohner sind verunsichert.
Nicht nur bei der Familie von Anke Wartemann versuchten die Diebe einzubrechen. Sie zeigt in die Goethestraße von Großkorbetha, dass dort noch mehrere Einfamilienhäuser davon betroffen sind. Viele Einwohner sind verunsichert. Peter Lisker Lizenz

grosskorbetha/MZ - Eine Einbruchsserie hält Großkorbetha seit einigen Tagen in Atem. Von 15 bis 20 Einbrüchen in Einfamilienhäuser ist die Rede. Die Angst sitzt so tief, dass die Bürger jetzt sogar selbst nachts auf Streife gehen wollen. „Bei uns haben die Diebe versucht, einzubrechen“, sagt Anke Wartemann. „Angst macht sich breit, die Kinder möchte man gar nicht mehr alleinlassen.“ Sie habe Spuren im Schnee gesehen, warum die Täter nicht ins Haus eingedrungen sind, wisse sie nicht. Möglich sei, dass der Hund gebellt habe und die Täter verschreckte. „Man schläft unruhig und ist bei jedem Geräusch hellwach. Es ist einfach furchtbar.“

Ähnliches berichtet Wolfgang Schkölziger. „Wir haben oben im Haus geschlafen, als die Diebe nachts unten eingebrochen sind, alle Schränke im Wohnzimmer durchwühlten und Bargeld mitnahmen“, erzählt er. „Die ersten Tage habe ich mich beschissen gefühlt, das können Sie mir glauben. Langsam kommt man aber innerlich wieder runter.“ Kurz nach dem Einbruch habe er sofort das Schloss ausgewechselt. Seit zwölf Jahren wohne die Familie in der Goethestraße, nie sei was passiert. Die Polizei müsste sich im Ort mehr sehen lassen, fordert der 64-Jährige.

Die bestätigt, dass in insgesamt drei Wohnhäuser in der Friedens- und in der Händelstraße Unbekannte in der Nacht zum Donnerstag zum Teil gewaltsam eingebrochen sind. „Bei einem der Grundstücke scheiterten die Täter an der Eingangstür“, so Pressesprecher Jörg Bethmann. Nachdem sie das Tor eines weiteren Grundstücks aufgebrochen hatten, durchsuchten sie einen dort abgestellten Pkw. Am dritten Tatort wurden die Unbekannten fündig. Sie drangen in das Haus ein und entwendeten zwei Taschen mit etwas Bargeld und eine EC-Karte. Kriminaltechniker kamen zum Einsatz und sicherten Spuren. Gegen drei Uhr hatte eine Zeugin zwei ihr verdächtig erscheinende Personen beobachtet, die sich mit einem weißen Transporter entfernten. Die Suche nach diesem Fahrzeug mit mehreren Streifenwagen verlief allerdings erfolglos. Zu vier weiteren Einbrüchen seit dem 20. Februar wird bereits ermittelt. Bethmann: „Aufgrund dieser Straftatenhäufung hat die Polizei die Streifentätigkeit vor allem nachts verstärkt.“ Allerdings meldete sich bei der MZ auch ein Kriminalist anonym, der beklagte, dass Täter dingfest gemacht wurden, aber wieder auf freien Fuß gelassen wurden. Ihm dauere es zu lange bis Anklage erhoben werde. Frust mache sich bei den Kollegen breit. Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang von der Staatsanwaltschaft Naumburg meinte, dass ihm keine Fälle bekannt seien.

Da war Falk Theile an den Dieben schon wesentlich näher dran. In sein Haus wurde zweimal eingebrochen. „Ich bin den Dieben im Schlafanzug nachgerannt, aber ohne Erfolg.“ Das Licht vor dem Gebäude habe die Täter nicht abgeschreckt. Gestohlen wurde unter anderem eine Handtasche, mit Bargeld und jeder Menge Papieren.

Am Donnerstagabend trafen sich rund 50 Bewohner in der Sportlergaststätte, um über die Einbrüche zu reden. „Notfalls schalten wir die Sirene ein, um die Leute zu warnen“, so Theile. Zudem wollen Bürger nachts Wache halten. Wie Bertram Schütze berichtete, sind von Bürgern ein weißer Kleintransporter mit den Kfz-Kennzeichen TO (Torgau) und SK (Saalekreis) gesehen worden sowie zwei junge Männer und eine Frau.

Telefon: Weitere Zeugenhinweise bitte an das Polizeirevier Burgenlandkreis unter der Nummer 03443/28 20