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Der Streitschlichter Der Streitschlichter: Neuer Schulsozialarbeiter an der Grundschule Hohenmölsen

Von Tobias Schlegel 15.06.2019, 16:00
Thomas Linke (r.) betreut auch das Projekt „Vorlesepaten“ an der Grundschule Hohenmölsen. Hier ist er mit Pate Dieter Galert im Gespräch.
Thomas Linke (r.) betreut auch das Projekt „Vorlesepaten“ an der Grundschule Hohenmölsen. Hier ist er mit Pate Dieter Galert im Gespräch. Peter Lisker

Hohenmölsen - An der Tür angekommen weiß man sofort, wo man ist. „Schulsozialarbeiter - Herr Linke“ steht dort auf einem Papierschild. Thomas Linke zeigt sein Büro, bestehend aus zwei kleinen Räumen. Hier gehen Lehrer und Schüler ein und aus, denn der Schulsozialarbeiter ist ein gefragter Mann an der Grundschule Hohenmölsen. Seit Februar diesen Jahres arbeitet er in der Einrichtung an der Nordstraße in der Drei-Türme-Stadt. „Ich fühle mich wohl und bin hier gut aufgenommen worden“, sagt Thomas Linke.

Schulsozialarbeiter hilft auch Schülern mit Lernproblemen

Die Aufgabenfelder des 44-Jährigen sind breit gefächert. Vor allem sei er ein Streitschlichter, wenn es zwischen Schülern einmal Reibereien gibt. „Auch wenn die Kinder Probleme mit den Eltern haben, schalte ich mich ein“, sagt der Leunaer. Er schult die Kinder aber auch dahingehend, dass sie lernen, Streitereien selbst klären zu können.

Doch auch Schüler mit Lernproblemen hilft der Schulsozialarbeiter. Linke verweist auf ein Konzentrationstraining. Gerade sitzt ein Schüler in seinem Büro und malt auf einem Blatt Papier kleine Kreise aus und zeichnet auf einem anderen Linien nach. „Das sieht einfach und banal aus“, sagt Linke. Solche Übungen helfen den Kindern aber, sich auf eine Sache zu konzentrieren, was ihnen im Unterricht dann weiterhilft. Ein weiter wichtiger Teil seiner Aufgaben ist die Projektarbeit.

Viele Projekte an der Grundschule Hohenmölsen geplant

Als erstes stand dabei im Frühjahr die Teilnahme an der Fair-Play-Soccer-Tour an. Bei dem Fußballturnier nahmen mehrere Schüler der Grundschule unter der Leitung des Schulsozialarbeiters teil und schafften dabei die Qualifikation sowohl für das Landesfinale als nun auch für das bundesweite Finale in den Sommerferien auf der Insel Rügen.

Projekte für das neue Schuljahr sind auch schon in Planung. Diese sollen sich laut Thomas Linke mit dem Thema Prävention befassen, um auf die Gefahren von Alkohol, Drogen und Zigaretten hinzuweisen. „Für viele Kinder gehört zum Beispiel das Rauchen zum Erwachsensein dazu. Wir wollen den Kindern erklären, was Rauchen überhaupt ist und welche Gefahren sich dahinter verbergen“, erklärt der 44-Jährige.

Sozialarbeiter: Kindern Alternativen zu ihrem Handeln aufzeigen

Linke selbst arbeitet seit 2009 als Schulsozialarbeiter für den CJD Sachsen-Anhalt. Zunächst an den Berufsbildenden Schulen in Weißenfels, dann an der Pestalozzischule in Zeitz. Studiert hat er Sozialpädagogik an der Fachhochschule in Merseburg. „In einer Schule zu arbeiten, war für mich immer ein spannendes Thema. Deshalb habe ich nicht lange überlegt, ob ich das auch machen will“, sagt der Schulsozialarbeiter.

Vor allem die Möglichkeit, den Kindern Alternativen zu ihrem Handeln aufzuzeigen sei etwas, das ihn an seiner Arbeit reize. Dafür will er auch die Eltern mit ins Boot holen. Das soll in Form eines Elterncafés geschehen. Bei diesem Art Elternabend will der Schulsozialarbeiter die Erziehungsberechtigten kennenlernen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Dies empfinde Linke als sehr wichtig, „denn oft habe ich den Eindruck, dass sich Eltern zu wenig mit dem Schulleben beschäftigen.“ (mz)