Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Mamma-Mobil macht für Sachsen-Anhalt-Tag Platz
WEISSENFELS/MZ. - Der silberne Truck des Mamma-Mobils, das direkt neben der Marktkirche von Weißenfels seit Ende Mai Station gemacht hat, räumt seinen Platz für den Sachsen-Anhalt-Tag", schildert Andrea Pratsch, die für den organisatorischen Einsatz des riesigen Busses, in dem Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt werden, zuständig ist.
Freiwillige Untersuchung
Das vollklimatisierte Mobil setzt nach Teuchern über, ist danach in Braunsbedra und wird ab dem 16. September montags bis freitags von 8 Uhr bis 16.30 Uhr wieder auf dem Weißenfelser Markt Station machen. Dann werden die Frauen aus dem Saaletal eingeladen. "Der Sachsen-Anhalt-Tag hat unsere Planung etwas durcheinander gebracht, aber wir freuen uns auch, zum ersten Mal in Teuchern auf dem Markt zu sein", meint Pratsch. Seit zwei Jahren wirkt das Mammographie Screening Programm in Sachsen-Anhalt Süd. Das heißt, dass flächendeckend 118 000 Frauen im Alter ab 50 bis zum 70. Geburtstag aus Halle, dem Saalekreis, dem Burgenlandkreis und Mansfeld-Südharz betreut werden. In diesem Alter erhöht sich das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Alle zwei Jahre werden sie zu einer radiologischen Brustuntersuchung schriftlich eingeladen. Diese ersetzt jedoch nicht den Besuch beim Gynäkologen.
Die Teilnahme am Screening ist freiwillig - etwa 70 Prozent der Frauen nutzen die kostenlose, etwa zehn Minuten dauernde Früherkennungsuntersuchung. Es sind vor allem kleinste, nicht zu tastende Veränderungen, die zum Teil nur durch die Mammographie sichtbar werden. Seit 2008 wurden im Rahmen des Mammografie-Screening-Programms zahlreiche Fälle von Brustkrebs-Frühstadien oder deren Vorstufen erkannt. Somit kann den Frauen eine langwierige belastende Therapie weitestgehend erspart bleiben. Das Team arbeitet mit fünf zertifizierten Brustzentren zusammen, die an wöchentlichen Konferenzen teilnehmen. Auch die behandelnden Gynäkologen sind dazu eingeladen.
Jeden Tag werden in Weißenfels etwa 60 Frauen untersucht. Im Querfurter Krankenhaus und in Halle gibt es zwei weitere stationäre Praxen. Die hochaufgelösten Aufnahmen werden in Halle von einem Team aus sieben Radiologen um die projektbeauftragten Ärzte Dirk Breuer und Margit Drevenstedt befundet. Dabei sehen sich zwei unabhängige, qualifizierte Radiologen die Aufnahmen an. Nach zehn Tagen erhalten die Frauen dann postalisch Bescheid. Treten Verdachtsmomente auf, dann würden sie zu Zusatzuntersuchungen, wie Ultraschall, Spezialaufnahmen oder zu einer Gewebeentnahme kurzfristig eingeladen.
Krebsfrüherkennung nutzen
"Ich bin vorbelastet. Meine Schwester war an Brustkrebs erkrankt und musste sich operieren lassen", schildert Ursula Weber. Die Weißenfelserin sei deshalb in einer speziellen Betreuung. "Zum ersten Mal bin ich hier im Bus. Ich finde es enorm wichtig, dass Frauen die Möglichkeit der Krebsfrüherkennung geboten wird. Also, ich nutze sie", sagt die 65-Jährige, die sich im Mammo-Mobil auf die Untersuchung vorbereitet. "Ich bin gekommen, weil ich von solch einer fiesen Krankheit nicht überrascht werden will", meint die 51-jährige Carmen Schleenhahn nach der Untersuchung beim Hinausgehen.